Vier neue Milliardär*innen pro Woche – 3,6 Milliarden Menschen weiterhin in Armut
Das Vermögen von Milliardär*innen wuchs 2024 um zwei Billionen US-Dollar, dreimal schneller als 2023: Oxfam fordert Milliardärssteuer, Investitionen in soziale Gerechtigkeit und Beschränkung von Konzernmacht
Im Jahr 2024 gab es 204 neue Milliardär*innen. Das entspricht im Schnitt fast vier neuen Milliardär*innen pro Woche. Die Zahl der Menschen, die unter der erweiterten Armutsgrenze der Weltbank von 6,85 US-Dollar pro Tag leben, stagniert dagegen seit langem. Das zeigt der Bericht „Takers not Makers”, den die Nothilfe- und Entwicklungsorganisation Oxfam zu Beginn des Weltwirtschaftsforums in Davos veröffentlicht. Zeitgleich erleben wir heute, wie sich die globale Wirtschaftsmacht der Milliardär*innen in politischer Macht niederschlägt – mit dem Amtsantritt von Donald Trump, unterstützt vom reichsten Mann der Welt, Elon Musk. Oxfam fordert, dass die kommende Bundesregierung Milliardär*innen besteuert, in soziale Gerechtigkeit investiert und die politische Macht Superreicher zum Schutz der Demokratie beschränkt.
Manuel Schmitt, Referent für soziale Ungleichheit bei Oxfam Deutschland: „Auch in Deutschland wächst der Superreichtum unaufhaltsam. Das Gesamtvermögen deutscher Milliardär*innen stieg 2024 um 73 Millionen US-Dollar pro Tag. Deutschland hat die viertmeisten Milliardär*innen weltweit. Auf der anderen Seite hat die Armut in den letzten Jahren stark zugenommen, viele Menschen können ihren gewohnten Lebensstandard nicht mehr halten. Diese extreme Ungleichheit entsteht maßgeblich durch eine ungerechte Steuerpolitik. Superreiche zahlen hierzulande oft weniger Steuern und Abgaben als Mittelschichtsfamilien. Die kommende Bundesregierung muss endlich eine Besteuerung großer Vermögen beschließen und dafür sorgen, dass Superreiche ihren fairen Beitrag zum Gemeinwohl leisten.“
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Pressemitteilung Oxfam