Die aktuell laufende letzte Verhandlungsrunde (INC-5) des UN-Plastikabkommens im koreanischen Busan kann zum internationalen Durchbruch gegen die Plastikkrise werden und die Plastikvermüllung weltweit reduzieren. Allerdings bedroht die Plastiklobby die Hoffnung auf ein erfolgreiches Ergebnis. Greenpeace hat die Verbindungen der teilnehmenden Lobbyist:innen der Öl-, Gas- und petrochemischen Industrie zu deutschen Unternehmen untersucht.
Moritz Jäger-Roschko, Experte für Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschutz von Greenpeace, nimmt an den UN-Verhandlungen teil und verurteilt das Taktieren der zahlreichen Lobbyist:innen:
„Jetzt haben wir die historische Chance, die Plastikkrise zu stoppen. Doch Lobbyist:innen und Öl-Staaten wollen das Abkommen verwässern. Insgesamt nehmen 220 Lobbyist:innen der Öl-, Gas- und petrochemischen Industrie an den UN-Verhandlungen teil, das sind mehr als die 191 Delegierten der EU-Staaten. Unsere Analyse zeigt: Deutsche Unternehmen wie BASF, Lanxess und Convestro entsenden ebenfalls Lobbyist:innen nach Busan. Alle großen Firmen der deutschen Plastikindustrie finanzieren diese destruktiven Lobbyaktivitäten mit, knapp die Hälfte hat sogar eigene Lobbyist:innen zu den Verhandlungen geschickt.
Die Lobby will die Plastikproduktion massiv ausbauen. Damit stellen sie ihre Interessen über den Schutz von Umwelt, Klima und Gesundheit. Dabei verursacht diese Industrie die riesigen Mengen an Plastikmüll in unserer Umwelt. Die Lobby-Meute darf mit ihrem selbstsüchtigen Interesse an den Verhandlungen teilnehmen, obwohl ihre Pläne dem UN-Auftrag des Abkommens völlig widersprechen. Die Welt braucht klare Vorgaben, um die Plastikproduktion zu verringern, und ein Verbot von vermeidbarem Einwegplastik.”
Pressemitteilung Greenpeace, www.greenpeace.de