Im Supermarkt von Holger Stanislawski in Winterhude ist im Beisein von Umweltsenator Kerstan die letzte Plastiktragetasche in einem Hamburger Rewe-Markt verkauft worden. Künftig bietet die Kette keine Plastiktüten mehr an. Kerstan würdigte dies als einen nachahmenswerten Schritt und mahnte gleichzeitig weitere Initiativen des Handels beim Thema Müllvermeidung an.
Die ersten Tüten aus Polyäthylen gab es Anfang der 60er Jahre. Die Handelskette Rewe hat als nach eigenen Angaben erster großer Lebensmittelhändler in Deutschland entschieden, flächendeckend auf den Verkauf von Plastiktüten zu verzichten und stattdessen auf die mehrfach verwendbare Tragetaschen und Einkaufskartons zu setzen. Ziel ist die Reduzierung von Plastikmüll.
Jens Kerstan, Senator für Umwelt und Energie, erklärt mit Blick auf das Thema Verpackungsmüll und Plastik: „Plastik verbraucht wertvolle Ressourcen und verschmutzt weltweit die Meere. Wir hier in Hamburg können an vielen Stellen noch bewusster auf Plastik verzichten. Ich finde es eine nachahmenswerte Initiative, wenn Handelsketten die Plastiktüte aus ihren Läden verbannen und nur noch alternative Tragetaschen anbieten. Um die Plastikflut zu begrenzen, ist dies ein guter erster Schritt. Viele Kundinnen und Kunden ärgern sich zunehmend auch über Ware mit überflüssig viel Plastik und Verpackungsmaterial. Hier sehe ich die Anbieter gefordert, den Verpackungsmüll deutlich zu reduzieren. Die Händler könnten ihre Einkaufsmacht nutzen, um bei den Lieferanten auf weniger Styropor, Folie und Plastikmüll hinzuwirken.“
Holger Stanislawski, Rewe-Ladeninhaber an der Dorotheenstraße und ehemaliger FC-St-Pauli-Trainer erklärt: „Uns ist bewusst, dass die Abschaffung der Plastiktüte nur ein erster Schritt zur Reduzierung von Plastikmüll sein kann. Daher arbeitet Rewe an weiteren Initiativen zur Verminderung von Plastikverpackungen im Lebensmitteleinzelhandel.“ Sein Geschäftspartner Alexander Laas, ergänzt: „Mit dem Kauf dieser Alternativen kann jeder Verbraucher aktiv Verantwortung für Umwelt- und Meeresschutz übernehmen.“
Mit der Initiative „Plastikmüll im Hafen entsorgen statt auf dem Meer“ hat der Senat im vergangenen Jahr die Freimengen zur kostenlosen Müllentsorgung von Schiffen im Hamburger Hafen deutlich erhöht. Im Umweltleitfaden zur ökologischen Beschaffung, der seit Januar 2016 für die Hamburger Verwaltung gilt, ist festgeschrieben, dass in Behörden kein Plastikgeschirr mehr verwendet wird und nur noch Mehrwegflaschen zum Einsatz kommen.
Laut Umweltbundesamt werden in Deutschland pro Kopf und Jahr 76 Plastiktüten verbraucht. Bundesweit führt das zu einer Nutzung von 6,1 Milliarden Plastiktüten im Jahr
Pressemitteilung Behörde für Umwelt und Energie