Mehr Neu- und Nachpflanzungen als Fällungen
Mit der jährlichen Straßenbaumbilanz veröffentlicht die Umweltbehörde die aktuellen Zahlen zu Baumpflanzungen und -fällungen sowie den Gesamtbestand der Hamburger Straßenbäume. Für das vergangene Jahr gibt es erfreuliche Nachrichten: Unterm Strich ergibt sich ein Plus von 342 nachgepflanzten Straßenbäumen bei 2.154 Pflanzungen gegenüber 1.812 Fällungen. Der Gesamtbestand an Straßenbäumen hat sich um 1.442 auf 228.859 Bäume erhöht.
Für das Jahr 2023 wurde nun erstmals seit 2011 (Jahr der Umwelthauptstadt – Projektbeginn „Mein Baum Meine Stadt“) eine positive Bilanzierung zwischen Fällungen und Pflanzungen erreicht. Der im Jahr 2019 begonnene positive Trend – hin zu einer ausgeglichenen Baumbilanz – konnte im Jahr 2023 gefestigt werden. Damit wurde das erwartete Ergebnis deutlich übertroffen.
Positiv ist die Baumbilanz im Jahr 2023 in den Bezirken Wandsbek (plus 481), Bergedorf (plus 16), HH-Mitte (plus 92) und Harburg (plus 25). In Eimsbüttel, Hamburg-Nord und Altona wurden insgesamt 272 Pflanzungen aus personellen und organisatorischen Gründen in das Frühjahr 2024 geschoben.
Jens Kerstan, Senator für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft: „Mit großem Einsatz aller Beteiligten wurden in Hamburg im vergangenen Jahr mehr Straßenbäume neu- und nachgepflanzt als gefällt. Die Bilanz zeigt ein Pflanzplus von 342 Straßenbäume. Und auch der Gesamtbestand wächst von Jahr zu Jahr. Das ist eine enorme Leistung auf die ich sehr stolz bin. Denn der Erhalt des Bestands bleibt eine Herausforderung angesichts der Anforderungen einer wachsenden Großstadt wie Hamburg und zunehmender Belastungen und Schäden durch den Klimawandel. Bei meinem Amtsantritt 2015 lag das Pflanzdefizit bei den Straßenbäumen im vierstelligen Bereich. Diese äußerst negative Bilanz konnten wir in den vergangenen Jahren kontinuierlich umkehren und dafür Sorge tragen, dass unsere Stadt die grüne Metropole am Wasser bleibt.“
Im Fokus der Betrachtung steht bei den Straßenbäumen häufig das Verhältnis von Fällungen zu Pflanzung bzw. die Differenz daraus („Pflanzdefizit“). Nachdem seit 2016 das Defizit gegenüber den Vorjahren verringert werden konnte, wurde in den Jahren 2019, 2020 und 2021 eine fast ausgeglichene Bilanz erreicht. Durch Corona-Krise, Sturmverluste, verschobene Pflanzungen und personelle Engpässe ist der Trend 2022 eingebrochen. 2023 hingegen konnten erstmalig wieder mehr Bäume gepflanzt werden, als gefällt wurden.
Der Gesamtbestand der Straßenbäume liegt am Stichtag 31. Dezember 2023 bei 228.859 Straßenbäumen, die von den Bezirksämtern dem Kontrollverfahren Straße zugeordnet wurden. Die Zunahme gegenüber dem Vorjahr wird bedingt durch Neupflanzungen an neuen Standorten und neu aufgenommene Exemplare in die bezirkliche Baumkontrolle.
Hamburg hat in den letzten 100 Jahren einen Straßenbaumbestand aufgebaut, der sich als der beste Garant zur Anpassung unserer Stadt an den Klimawandel zeigt. Die jährliche Straßenbaumbilanz ist ein feines Sensorium, um den Gesamtbestand der Straßenbäume im Auge zu behalten. Insbesondere dem wertvollen Baumbestand von Exemplaren älter als 80 Jahre kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Diese Bäume sind aufgrund ihrer ökologischen und klimatischen Funktion die wahren Klimaexperten, die nicht nur durch Verschattung und Verdunstung unsere Stadt kühlen, sondern auch als Lebensraum für Tier- und Insektenarten einen wichtigen Beitrag für die Biodiversität leisten. Insgesamt hat Hamburg mehr als 30.000 dieser alten Straßenbäume.
Informationen zu Hamburgs Straßenbäumen gibt es im Internetportal „Straßenbäume Online“ (Leider ist der Link in der Pressemitteilung fehlerhaft…)
Pressemitteilung der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA)