Der Senat hat Groß Borstel und Tegelsbarg/Müssenredder als neue Fördergebiete im Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung (RISE) festgelegt. In Tegelsbarg/Müssenredder sollen die öffentlichen Grün- und Freiflächen sowie das Wohnumfeld attraktiver gestaltet und die soziale Infrastruktur bedarfsgerecht angepasst werden.
Groß Borstel soll als attraktiver Standort für Wohnen, Arbeiten und Wirtschaft entwickelt werden. Dazu sollen die Versorgungsstruktur und die städtebauliche, verkehrliche und soziokulturelle Infrastruktur verbessert werden.
Dr. Dorothee Stapelfeldt, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen: „Mit dem Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung fördern wir lebendige, stabile Quartiere und damit den sozialen Zusammenhalt in der Stadt. In zwei neuen Quartieren wollen wir in den kommenden Jahren in vielen verschiedenen Bereichen investieren und dazu beitragen, die Lebensqualität für die Bewohnerinnen und Bewohner zu verbessern. Groß Borstel ist ein stark wachsender Stadtteil, den wir mit guter Infrastruktur und Nahversorgungsangeboten ausstatten werden. Wir wollen einen attraktiven Wohnstandort schaffen, mit zeitgemäßem Wohnumfeld und guten Nachbarschaften. Die Borsteler Chaussee soll zu einer lebendigen Stadtteilmitte werden. Tegelsbarg/Müssenredder soll sich zu einem attraktiven Wohnquartier mit hohem Freizeitwert und Landschaftsbezug weiterentwickeln, mit bedarfsgerechter sozialer Infrastruktur und klimafreundlichen Mobilitätsangeboten.“
Michael Werner-Boelz, Bezirksamtsleiter Hamburg-Nord: „Durch die Bauprojekte ‚Tarpenbeker Ufer‘ und ‚Petersen Park‘ wird der Stadtteil Groß Borstel in den kommenden Jahren rund 40 Prozent Bevölkerungswachstum erfahren. Mit der Aufnahme Groß Borstels als neues Fördergebiet eröffnen sich für den Stadtteil wichtige Möglichkeiten, die bauliche und die soziale Infrastruktur bedarfsgerecht weiterzuentwickeln. Ein Fokus liegt dabei auf der verkehrlichen Entwicklung. Die trennende Funktion der Borsteler Chaussee muss überwunden werden und eine attraktive Stadtteilmitte geschaffen werden! Ich freue mich sehr, diesen Prozess begleiten zu dürfen.“
Thomas Ritzenhoff, Bezirksamtsleiter Wandsbek: „Der Beschluss des Senats, das Quartier Tegelsbarg/Müssenredder in die RISE-Förderung aufzunehmen, ist eine sehr gute Nachricht für unsere Stadtteile Hummelsbüttel und Poppenbüttel. Wir freuen uns auf die nächsten Jahre, in denen wir mit Hilfe dieses bewährten Förderinstruments und in vertrauensvoller Zusammenarbeit mit den Bewohnerinnen und Bewohnern, den Grundeigentümern, den Trägern und Nutzern sozialer Einrichtungen und allen sonstigen Akteuren die Chance bekommen das Quartier positiv zu entwickeln.“
Die Bezirksämter Hamburg-Nord und Wandsbek übernehmen die weitere Koordinierung der jeweiligen Gebietsentwicklung. Unterstützung erhalten sie durch externe Gebietsentwickler. Zur Beteiligung und Aktivierung der Bewohnerinnen und Bewohner, der Gewerbetreibenden sowie der Eigentümerinnen und Eigentümer wird in jedem Fördergebiet ein Stadtteilbüro, ein Beteiligungsgremium und ein Verfügungsfonds eingerichtet.
Die Festlegung der beiden Quartiere als RISE-Fördergebiete erfolgte auf Grundlage der Ergebnisse von Problem- und Potenzialanalysen, die im Auftrag der zuständigen Bezirksämter in Abstimmung mit der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen durchgeführt wurden. Hier wurden Handlungsbedarfe insbesondere im Hinblick auf städtebauliche und funktionelle Mängel der Quartiere, bei den öffentlichen Grün- und Freiflächen, bei zentralen Versorgungsfunktionen, bei der Gestaltung von Verkehrsräumen und bei der sozialen und freizeitbezogenen Infrastruktur festgestellt. Bei den Wohngebäuden bestehen zum Teil energetische Modernisierungsbedarfe. Die Gebietsfestlegung erfolgte für Groß Borstel im Programm Lebendige Zentren der Bund-Länder-Städtebauförderung, für Tegelsbarg/Müssenredder im Programm Wachstum und nachhaltige Erneuerung.
Als nächster Schritt wird für beide Gebiete jeweils ein Gebietsentwickler eingesetzt, der mit umfassender Beteiligung der Bewohnerinnen und Bewohner ein Integriertes Entwicklungskonzept erarbeiten wird. Auf dieser Grundlage werden die künftigen Projekte sowie deren Kosten und Finanzierung konkretisiert. Als erstes soll im Gebiet Groß Borstel mit der Erstellung von Sanierungs- und Nutzungskonzepten für das Stavenhagenhaus und das „Trafo-Haus“ begonnen werden. In Tegelsbarg/Müssenredder soll zunächst das Haus der Jugend Tegelsbarg saniert, umgebaut und erweitert werden. Außerdem wird die Aufwertung der westlichen Parkanlage vorbereitet. Die Nutzerinnen und Nutzer werden in die Planung der jeweiligen Gebiete einbezogen und am weiteren Verfahren beteiligt.
Bisher stehen für beide Gebiete zusammen Kosten in Höhe von rund 10,4 Millionen Euro fest, die anteilig in Höhe von rund 6,4 Millionen Euro aus RISE-Mitteln finanziert werden. Darin sind die Kosten für die Gebietsentwickler und das Beteiligungsverfahren für die gesamte Gebietslaufzeit sowie für die ersten umsetzungsreifen Projekte enthalten. Weitere Projekte werden mit der Erstellung des Integrierten Entwicklungskonzepts abgestimmt und bis 2027 durchgeführt. Unterstützt werden die Maßnahmen aus den Mitteln des Rahmenprogramms Integrierte Stadtteilentwicklung, aber auch aus Mitteln des Bezirks Hamburg-Nord bzw. des Bezirks Wandsbek sowie anderer Behörden und von privater Seite wie zum Beispiel Wohnungsunternehmen.
Das Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung (RISE) fördert lebendige stabile Quartiere und damit den sozialen Zusammenhalt in der Stadt
Hamburg soll als gerechte und lebenswerte Stadt weiterentwickelt und der soziale Zusammenhalt gefördert werden. Das Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung (RISE) fasst die Programme der Städtebauförderung unter einem Dach zusammen mit dem Ziel, Quartiere mit besonderem Entwicklungsbedarf städtebaulich aufzuwerten und sozial zu stabilisieren.
Die Lebensqualität in den Quartieren wird durch Investitionen in die Bildungsinfrastruktur und soziale Infrastruktur, in das Wohnumfeld, in die Qualifizierung öffentlicher Plätze, Freiflächen und Grünanlagen sowie Stärkung von Versorgungsstrukturen verbessert.
In den RISE-Fördergebieten werden Nachverdichtungspotenziale aktiviert, Neubaupotenziale erschlossen und Wohnungsbestände stabilisiert und damit zur Entlastung des Wohnungsmarkts und zu einer angemessenen Wohnraumversorgung für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen beigetragen.
Hamburg umfasst derzeit 28 RISE-Quartiere, die in den verschiedenen Programmen der Bund-Länder-Städtebauförderung gefördert werden. Insgesamt werden 37 Fördergebiete gezählt, da einige Quartiere in mehreren Programmen der Städtebauförderung festgelegt sind.
Pressemitteilung der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen / Bezirksamt Hamburg-Nord /Bezirksamt Wandsbek