Rekord: Über 110 Jungstörche in Hamburg

43 Storchenpaare ziehen 113 Jungstörche auf // Wetterkapriolen machen Tieren zu schaffen
Auch in diesem Jahr gab es wieder einen Baby-Boom bei Hamburgs Störchen: 43 Storchenpaare haben 113 Junge großgezogen. Damit ist die Rekordzahl vom vergangenen Jahr von 104 Jungtieren noch einmal übertroffen worden. Auch die Anzahl der Brutpaare ist noch einmal angestiegen, von 40 Paaren in 2023 auf 53 in diesem Jahr. Allerdings gab es nicht in jedem Nest Nachwuchs, berichtet Jürgen Pelch, ehrenamtlicher Storchenbetreuer beim NABU Hamburg:

 

„Durch das kalte und regnerische Wetter gab es in 10 Nestern einen kompletten Brutausfall. Es hätte also durchaus noch mehr Jungtiere geben können. Aber trotzdem ist das natürlich eine fantastische Brutbilanz, über die ich mich sehr freue.“ Vier Jungstörche hat Jürgen Pelch in diesem Jahr wieder per Hand aufgepäppelt, von denen er zwei bereits in die Freiheit entlassen hat.

„Das ist ein tolles Ergebnis, das auch auf die langjährige ehrenamtliche Arbeit der NABU-Aktiven zurückzuführen ist. Dennoch zeigt diese Saison einmal mehr, dass die Klimakrise den Weißstörchen zu schaffen macht. Die Tiere leiden unter den Veränderungen der Wetterverhältnisse. Langanhaltende Dürreperioden und Starkregenereignisse führen immer häufiger zu Brutausfällen. In Hamburg hat es in diesem Jahr sechs Nester betroffen. Im Süden Deutschlands, der in den vergangenen Wochen von heftigen Überschwemmungen betroffen war, gab es Brutausfälle von bis zu 90%. Das ist dramatisch und zeigt, dass mehr für den Klimaschutz und hinsichtlich der Folgen auch mehr für den Naturschutz getan werden muss. Alle ergriffenen Maßnahmen kommen am Ende auch den Menschen zugute“, sagt Malte Siegert, Vorsitzender des NABU Hamburg.

Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan kommentiert: „Hamburg ist eine Großstadt, und eine Storchenmetropole. Besonders die Vier- und Marschlande sind als beliebte Storchenheimat bekannt. Auch wenn der Klimawandel und das Insektensterben für die Störche eine zunehmende Belastung darstellt, finden sie hier dennoch gute Bedingungen vor. Die Umweltbehörde plant deshalb unter anderem das Gebiet der Kirchwerder Wiesen im Rahmen des Vertrags für Hamburgs Grün zu erweitern. Davon profitieren auch unsere Störche, die weiterhin im feuchten Grünland dieses Naturschutzgebietes ihre Nahrung finden und Küken großziehen.“

Noch bis Ende Juli/Anfang August können sich die Hamburger*innen an den Jungstörchen erfreuen. Dann machen sich die Tiere auf die Reise in ihre Überwinterungsgebiete in Spanien, Portugal oder Afrika. Die Altstörche erholen sich noch ein paar Wochen von der Aufzucht ihrer Jungen und fliegen dann ebenfalls gen Süden. Sechs Hamburger Störche, die der NABU mit einem Sender versehen hat, können auf ihrem Rückflug live im Internet verfolgt werden, unter www.NABU-Hamburg.de/stoerche.

Pressemitteilung NABU Hamburg

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