… eine seltene Erholung für Hamburgs Betroffene von Fluglärm
Martin Mosel, Vorsitzender des Umweltverbands BIG Fluglärm in Hamburg, kommentiert den Beginn des Warnstreiks am Hamburger Flughafen:
„Der heute begonnen 48-stündige Streik von Verdi am Hamburger Flughafen bringt für viele Flugpassagiere Unannehmlichkeiten mit sich. Doch aus Sicht der vom Fluglärm Betroffenen bringt er vor allem eines: Ruhe.
Normalerweise leidet Hamburg unter massivem nächtlichen Fluglärm – mit jährlich über 1.000 verspäteten Flügen nach 23 Uhr. Durch den Streik fallen zahlreiche Flüge aus, wodurch die betroffenen Gebiete endlich einmal eine Pause vom Dauerlärm erhalten. Besonders die späten Abend- und Nachtstunden werden deutlich leiser sein als sonst – ein Zustand, den wir als BIG Fluglärm schon lange fordern.
Sozialpolitisch ist der Streik von Verdi vollkommen gerechtfertigt und verdient Unterstützung. Die Beschäftigten kämpfen für bessere Arbeitsbedingungen, die in der Luftfahrtbranche dringend nötig sind. Gleichzeitig zeigt der Streik unfreiwillig auf, welche Entlastung ein geringeres Flugaufkommen für Mensch und Umwelt bedeutet.
Der Streik sollte daher nicht nur Anlass für Lohnerhöhungen sein, sondern auch für eine grundsätzliche Debatte über die Notwendigkeit von weniger Flügen, strengere Nachtflugregelungen und besseren Lärmschutz. Hamburg erlebt durch diesen unfreiwilligen ‚Testlauf‘, was möglich wäre – weniger Flugverkehr bedeutet mehr Lebensqualität, einen ruhigen und erholsamen Schlaf und die Normalität eines gesunden Lebens!“
Pressemitteilung BIG Fluglärm