Neuwerk lädt Naturliebhaber und Meeres-Freunde zu einem Besuch ein – Bezirk und Umweltbehörde planen Entwicklungskonzept für die Insel
Der Saisonstart im Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer ist in vollem Gange. Hamburgs Naturschatz an der Elbemündung ist eine Reise wert. Zwei Mal am Tag legen die Gezeiten den Meeresboden frei. Der Besuch ist Naturschauspiel und Erholungsreise zugleich. Hier in Hamburgs erster UNESCO Welterbestätte können Naturliebhaber und Meeres-Freunde dem Wattknistern und Rufen der Seeschwalben lauschen, den Strandwermut riechen, mit dem Nationalpark-Ranger ins Watt gehen oder mit Hamburgs ältestem Naturschutzverein, dem Verein Jordsand Vögel auf Vogelbeobachtungstour gehen. Besucher können die Insel Neuwerk zu Fuß, mit dem Wattwagen oder dem Schiff erreichen.
Für die 30 Insulaner Neuwerks ist der Tourismus der Haupterwerb. Sie wünschen sich Entwicklungsperspektiven für sich und die Insel. Wie nachhaltiger Tourismus und Naturschutz zusammenpassen, dazu soll das „Entwicklungskonzept für Neuwerk“ Perspektiven und Ziele aufzeigen. In dem Konzept sollen auch detailliert Betriebserweiterungen oder Nutzung von Leerständen aufgezeigt werden können. Zudem werden Ziele zum Küsten- und Hochwasserschutz formuliert. Thema ist auch die Beschulung, um die Insel familienfreundlicher zu entwickeln. Daneben werden konkrete Projekte wie der Bau eines Spielplatzes oder einer Fußgängerbrücke thematisiert, die auch der Inselgemeinschaft am Herzen liegen.
Umweltsenator Jens Kerstan: „Es ist wichtig, dass Neuwerk ein Entwicklungskonzept bekommt. Das Konzept wurde maßgeblich vom Bezirk erstellt und wir bringen es im Sommer in den Senat ein. Zu zeigen was geht und was nicht, das war die Idee, über die ich und der damalige Bürgermeister Olaf Scholz mit den Neuwerkern bei einem Termin auf der Insel anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Nationalparks gesprochen hatten. Der Naturschutz ist wichtig für den Wattenmeer-Nationalpark und zugleich ist er das Rückgrat für einen nachhaltigen Tourismus. Das Gebiet ist Europäisches Schutzgebiet und Teil des Weltnaturerbes Wattenmeer. Für dieses weltweit einzigartige Gebiet tragen wir eine besondere Verantwortung.“ Kerstan reist im Juni erneut nach Neuwerk.
Den Entwurf zum Entwicklungskonzept hat das Bezirksamt Mitte maßgeblich erstellt. Es geht zurück auf ein Bürgerschaftliches Ersuchen aus dem Jahr 2017. Mitgearbeitet haben die Neuwerker, HPA und die Umweltbehörde.
Bezirksamtsleiter Falko Droßmann: „ Ziel des vom Bezirksamt entworfenen Konzepts – das ebenso von der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte getragen wird – ist eine langfristige Sicherung und Festschreibung der Interessen und Belange der Bevölkerung Neuwerks UND des Naturschutzes. Dabei war die Abstimmung mitunter ein hartes Stück Arbeit. Umso mehr freue ich mich deshalb über die Möglichkeit, am morgigen Dienstag diesen Entwurf aus erster Hand den Neuwerkerinnen und Neuwerkern vor Ort zu präsentieren und gemeinsam mit ihnen diskutieren zu können.“
Pressestelle der Behörde für Umwelt und Energie
Foto: erster Anlaufpunkt der Kutschenwagen auf Neuwerk © WUZ