Für einen schnellen Umstieg des koreanischen Elektronikkonzerns Samsung auf klimafreundliche Erneuerbare Energien demonstrieren Greenpeace-Aktivisten heute (30.1.) in Taipei, Seoul und Berlin. Vor einem 35 Meter breiten Samsung-Werbeplakat an der Fassade des Berliner Schlosses fordern zehn Greenpeace-Kletterer mit einem 40 Quadratmeter großen Banner „Go 100% Renewable Energy Now!“.
Samsung ist Weltmarktführer für mobile Kommunikation und Hauptsponsor der in zwei Wochen beginnenden Olympischen Winterspiele. Während die Winterspiele vollständig mit Erneuerbaren Energien versorgt werden, verbraucht Samsung noch immer nahezu ausschließlich Strom aus Kohle- und Atommeilern. „Samsung versucht sich als Sponsor der Olympischen Spiele ein grünes Mäntelchen überzuziehen, aber das kann die schmutzige Energieversorgung des Konzerns nicht kaschieren“, sagt Niklas Schinerl, Greenpeace-Energieexperte. „Nur wenn Samsung sich schnell von alten, schmutzigen Energien verabschiedet und auf klimafreundliche Erneuerbare umstellt, kann der Konzern zu einem wirklich modernen Konzern werden.“
Samsung deckt bislang lediglich 1,09 Prozent seines Strombedarfs aus Erneuerbaren Energien. Im Jahr 2016 verbrauchte das Unternehmen gut 16.000 Gigawattstunden Strom – etwa so viel wie die Dominikanische Republik. Konkurrenten wie Apple, Google und HP ergreifen bereits eine Reihe von Maßnahmen, um den Umstieg auf Erneuerbare Energien voranzutreiben. Samsung hat bisher nicht öffentlich erklärt, welche konkreten Schritte der Konzern gehen wird, um den Umweltschäden seiner Produktion entgegenzuwirken. „Der Energieanstieg von Samsung ist enorm. Seit den letzten Winterspielen in Russland ist Samsungs Energieverbrauch aus dreckiger Energie sogar noch um 45 Prozent gestiegen. Steuert Samsung nicht gegen, wird der Konzern bei den nächsten Olympischen Winterspielen 2022 nochmal 60 Prozent mehr an Treibhausgasen produzieren“, so Schinerl.
Samsung bildet Schlusslicht
Mit 400 Millionen Smartphones ist Samsung der weltgrößte Hersteller von Mobiltelefonen und einer der größten Produzenten von Bauteilen zur elektronischen Kommunikation. Mit insgesamt 36 Produktionsstandorten und 2.000 Lieferanten weltweit expandiert der Konzern auch in Südostasien, eine Region die mit am stärksten vom Klimawandel betroffen ist. Im Greenpeace Elektronik-Ratgeber (Link: http://act.gp/2DKuezE) von 2017 bildet Samsung das Schlusslicht. Für den Ratgeber hatte Greenpeace 17 Technologieunternehmen geprüft und bewertet. Angeführt wird das Greenpeace-Ranking von Fairphone und Apple. Beide Konkurrenten verzichten bei der Produktion ihrer Mobilfunkgeräte auf gefährliche Chemikalien und produzieren klimafreundlich.
Greenpeace fordert mit seiner internationalen Green-IT-Kampagne nachhaltige und faire Produktionsbedingungen in der Elektronikbranche.
Pressemitteilung Greenpeace