»Bettelampeln«, auch „Lichtsignalanlagen mit Anforderungstaster“ genannt, sorgen dafür, dass Fußgänger und Radfahrer an Kreuzungen nicht gleichzeitig automatisch mit dem parallel fahrenden Autoverkehr Grün erhalten. Für sie gibt es nur dann Grün, wenn sie vorher einen so genannten Anforderungstaster betätigen.
Auch wer während der Grünphase für den Autoverkehr auf den Taster drückt, muss bis zur nächsten Grünphase für den Autoverkehr warten. „Diese Bettelampeln diskriminieren den Fuß- und Radverkehr, der um Grün ,betteln’ muss, während der parallele Autoverkehr es automatisch erhält. Die Bettelampeln sind ein Symbol einer veralteten Verkehrspolitik, sie wurden in Hamburg vom früheren CDU/Schill-Senat eingeführt, um den Autoverkehr zu bevorzugen – Fußgänger und Radfahrer waren da nur lästig.“ so Günter Busse, für DIE LINKE. im Ausschuss für Wirtschaft und Verkehr.
Laut der Antwort zu einer Anfrage der Fraktion DIE LINKE. in der Bezirksversammlung Wandsbek gibt es im Bezirk über 30 solcher Bettelampeln. In den vergangenen fünf Jahren wurde keine einzige Anlage umgerüstet und nach Aussage der Verkehrsbehörde besteht auch in Zukunft nicht die Absicht, dies zu tun. „Nun sollte man doch meinen, dass die vom SPD-Senat geführten Behörden heute etwas moderner denken und Fußgänger und Radfahrer als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer akzeptierten, schließlich äußern sich Senatsvertreter ja auch entsprechend. Oder sind das nur Sonntagsreden, wenn von Erhöhungen des Radverkehrsanteils gesprochen wird?“ so Busse weiter.
Bettelampeln widersprechen dem Ziel, einen attraktiven, zügigen und sicheren Radverkehr in Hamburg zu gestalten und zu fördern und den Radverkehrsanteil in der Stadt zu erhöhen. Sie sind verkehrstechnische Überreste aus der Zeit der autogerechten Stadt – DIE LINKE. fordert, es ist höchste Zeit, sie abzuschaffen.
Pressemitteilung Die Linke Bezirksfraktion Wandsbek