“Scheinlösung bei Daimler”

Daimler plant bis zum Jahr 2039 ausschließlich emissionsfreie Autos auf den Markt zu bringen, legt sich jedoch nicht fest, wie genau dieses Ziel erreicht werden soll. Im Jahr 2030 plant der Konzern noch immer die Mehrheit seiner Autos mit einem Diesel- oder Benzinmotor zu verkaufen – als Hybridmodelle oder reine Verbrenner.

 

Um auch bei diesen Emissionsminderungen verbuchen zu können, nimmt Daimler an, dass sie mit strombasierten synthetischen Kraftstoffen betrieben werden, die enorme zusätzliche Kapazitäten an erneuerbaren Energien voraussetzen. Mit der heutigen Ankündigung folgt Daimler einer deutlich konkreteren Ankündigung des VW-Konzerns.

Es kommentiert Greenpeace-Verkehrsexperte Benjamin Stephan:

„Auch große Klimazerstörer wie Daimler können den wachsenden Druck der Klimabewegung nicht länger ignorieren. Doch die berechtigte Angst der Autokonzerne, von immer mehr Menschen als Teil des Problems gesehen zu werden, lässt sich nicht mit Scheinlösungen entkräften. Wenn Daimler noch in zehn Jahren eine Hälfte seiner Autos mit einem klimaschädlichen Verbrennungsmotor verkaufen und die andere mit uneffizienten E-Fuels betreiben will, hat das mit ambitioniertem Klimaschutz so viel zu tun wie ein Nudelsieb mit einem Regenhut.

Um ihren Beitrag zum Schutz des Klimas zu leisten, dürfen Autokonzerne ab 2025 keine Neuwagen mit Diesel- oder Benzinmotor mehr verkaufen. Strombasierte Kraftstoffe werden schon aus Kostengründen bei Pkw keine Rolle spielen können. Die Zukunft gehört kleineren batteriebetrieben Autos, die gemeinschaftlich genutzt werden.“

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