Andere Bundesländer haben das Ritual „Staatsjagd“ längst abgeschafft, aber ausgerechnet die Freie und Hansestadt betreibt noch diese feudale Brauchtumspflege. Zuletzt am 11. November. Die Grünen fordern in einem Antrag den SPD-Senat auf, die Senatsjagd ein für alle Mal abzuschaffen.
Jens Kerstan, Vorsitzender der Grünen Bürgerschaftsfraktion, sagt dazu: „Statt seinen Freunden aus Wirtschaft und Politik zu einem günstigen Weihnachtsbraten zu verhelfen, hat Senator Horch einen gewaltigen Bock geschossen. Von der SPD möchten wir gerne wissen, wie das Männerritual Staatsjagd zu ihrem Politikverständnis passt. Wir Grüne meinen: Schluss damit.“
Hintergrund
Unter Federführung der Wirtschaftsbehörde veranstaltet der Senat jährlich im Herbst eine Senatsjagd. Zielsetzung der Senatsjagden ist laut Senat die Schaffung und Pflege von Kontakten zwischen Wirtschaft und Politik. Sogenannte Staatsjagden sind Ausdruck eines feudalen Staats- und Regierungsverständnisses. Hamburgs Nachbarländer Schleswig-Holstein und Niedersachsen haben dieses Brauchtum daher abgeschafft.
Die letzte Senatsjagd fand am Montag, 11. November 2013, im Forst Alt-Erfrade bei Bad Segeberg statt. Wirtschaftssenator Horch hatte dazu 26 Gäste aus Politik und Wirtschaft eingeladen. Laut Auskunft der Wirtschaftsbehörde waren es ausschließlich Männer, die Namen wurden nicht veröffentlicht.
Pressemitteilung GRÜNE Bürgerschaftsfraktion