Der High-Power-Charger, kurz HPC, gehört zu einer neuen Generation von Schnellladestationen, die mit dem Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur nun eingeführt wird. An der Station können 100 Kilometer Fahrleistung innerhalb weniger Minuten geladen werden. Es ist aktuell die leistungsstärkste auf dem Markt verfügbare Ladetechnologie um ein rein batterie-elektrisches Auto oder einen Plug-In-Hybriden zu laden.
HPC gilt für die E-Mobilität als Schlüsseltechnologie, da deutlich mehr Ladeleistung in kürzerer Zeit möglich ist. Stromnetz Hamburg beginnt nun im Auftrag der Freien und Hansestadt Hamburg mit der Errichtung von insgesamt neun HPC-Stationen.
Staatsrat Andreas Rieckhof: „Wir machen Tempo beim Ausbau, mit den High-Power-Chargern nun auch an den Ladesäulen selbst. So schnell ging Laden noch nie! HPC sind eine Neuheit, die die öffentliche Ladeinfrastruktur in Hamburg bereichert. Innovation, die begeistert und einen echten Mehrwert bietet, der den Nutzern Zeit spart. Ich bin mir sicher, dass die Einführung der HPCs zum weiteren Erfolg des Hamburger Modells beitragen und den Markthochlauf der Elektromobilität in Hamburg weiter beflügeln wird.“
Bastian Pfarrherr, Leiter Innovationsmanagement Stromnetz Hamburg GmbH: „Zukünftig wird Stromnetz Hamburg im Auftrag der FHH die ersten neun öffentlich zugänglichen Hochleistungs-Ladestationen (High-Power-Charger, HPC) in Betrieb nehmen. Für die Finanzierung werden Bundesfördermittel berücksichtigt. Wir können den Nutzer*innen einen noch größeren Komfort sowie eine garantiert schnelle Weiterfahrt ermöglichen. Der Hersteller Siemens hat die HPC-Lader mit zwei DC-CCS-Ladepunkten mit jeweils bis zu 160 kW Ladeleistung ausgestattet. Mit unserem eigenen IT-Backend „eRound“ sorgen wir auch bei den HPC-Säulen für eine größtmögliche Zugänglichkeit und Nutzerfreundlichkeit. Technisch sind die Ladesäulen bereits für die Anforderungen an die neue Ladesäulenverordnung vorgerüstet, und das, obwohl diese Anforderungen erst ab 2023 verpflichtend einzuhalten sind! Damit bieten wir bereits heute einem noch größeren Nutzerkreis einen Zugang und komfortable Ladekapazitäten an.“
In bestimmten Anwendungsfällen wie an Autobahnen, Tankstellen und im öffentlichen Raum wünschen sich die Kunden sehr kurze Ladezeiten. Schnellladesysteme mit High-Power-Charging verkürzen die Ladezeiten durch extrem hohe Ladeleistung und erfüllen somit diese Anforderung. Während bei normalen Ladevorgängen mit 22 kW (Alternating Current [AC], Wechselstrom) geladen wird, kann bei Schnellladungen (Direct Current [DC], Gleichstrom) mit kombinierten Systemen mit 170 bis 350 kW Ladeleistung geladen werden. Batterien können somit innerhalb weniger Minuten Strom für über 100 Kilometer Fahrleistung laden und die benötigte Ladezeit deutlich reduzieren. Da das Hamburger Modell allen E-Mobility-Providern (EMP) diskriminierungsfreien Zugang an allen öffentlichen Ladesäulen bietet, kommt dieser Vorteil allen Nutzern der E-Mobilität zu Gute. Kunden können wie bei normalen Ladevorgängen ihre Vertragskarte nutzen und die neuen Säulen mit der höheren Ladeleistung ab sofort ausprobieren. Für 2021/22 sind neun HPC-Stationen geplant, die mithilfe von Bundesmitteln gefördert werden.
Die Freie und Hansestadt Hamburg baut aktuell jährlich durchschnittlich rund 200 neue Ladepunkte auf, um bis 2025 insgesamt über 2.000 Ladepunkte im öffentlichen Raum zur Verfügung zu stellen. Durch den Masterplan Ladeinfrastruktur von 2014 konnte im Bereich der öffentlich zugänglichen Ladeinfrastruktur die hohen selbstgesteckten Ziele erreicht werden und der Ausbau noch weiter vorangetrieben werden. Hiermit wurde die Basis für eine bedarfsgerechte Ladeinfrastruktur in Hamburg geschaffen. In Zukunft werden auch verstärkt öffentliche zugängliche Ladesäulen im privaten Raum hinzukommen, die durch private Betreiber errichtet werden (z. B. Tankstellen, Supermarktparkplätze, Parkhäuser).
Stromnetz Hamburg unterstützt Hamburg seit 2014 die Freie und Hansestadt Hamburg beim Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur. Die Beschaffung, Errichtung und der technische Betrieb der Ladestationen liegen dabei in der zentralen Koordinierungsverantwortung des Netzbetreibers. Dabei spielt der Einsatz des diskriminierungsfreien IT-Backends (eRound) für Ladeinfrastruktur eine entscheidende Rolle.
Pressemitteilung Behörde für Wirtschaft und Innovation / Stromnetz Hamburg