Die städtischen Bildungsbauunternehmen Schulbau Hamburg (SBH) und Gebäudemanagement Hamburg (GMH) haben sich gemeinsam mit Hamburg Energie Solar, einem Tochterunternehmen des städtischen Energieversorgers Hamburger Energiewerke, vertraglich über die Ausstattung von Hamburgs Schuldächern mit Photovoltaikanlagen geeinigt. Nach der erfolgreichen Umsetzung von zwei Pilotprojekten sollen jetzt weitere Schulen mit Solaranlagen ausgestattet werden, die den erneuerbaren Strom direkt vom Dach in die Klassenzimmer liefern sollen.
Damit leisten die Unternehmen einen erheblichen Beitrag zur Umsetzung des Hamburger Klimaplans, gleichzeitig profitieren die Schulen von stabilen Stromkosten. Im Fokus stehen dabei insbesondere die Neubauprojekte an Hamburgs Schulen. HE Solar plant, bis Ende des Jahres 2023 rund 30 Anlagen mit einer Leistung von 1,7 Megawattpeak umzusetzen.
Jens Kerstan, Senator für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft: „Der Ausbau der Photovoltaik auf Hamburgs Dächern ist ein wichtiger Baustein, um die Energiewende weiter voranzutreiben. Die Stromversorgung soll bis 2035 klimaneutral sein. Deshalb setzen wir alles daran, die Solarpflicht bei Dachsanierungen und auch für Neubauten umzusetzen. Als Stadt gehen wir hier voran und haben gemeinsam mit der Hamburg Energie Solar eine Struktur entwickelt, um Photovoltaikanlagen auf so vielen Schuldächern wie möglich schnell und wirtschaftlich zu installieren. Die Stadtteilschule Horn wurde hierbei als eine von zwei Pilotschulen ausgewählt und mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet. Dazu passt, dass die Schule bereits eine von gut 75 Hamburger Klimaschulen ist, die sich aktiv für den Klimaschutz einsetzen. Insgesamt wurden auf dem Flachdach der Stadtteilschule 440 Photovoltaikmodule installiert, die im Jahr rund 150 Megawattstunden grünen Strom produzieren.“
Andreas Dressel, Senator für Finanzen: „Unser Schulbauprogramm für Hamburg läuft bereits seit vielen Jahren erfolgreich auf Hochtouren. Getreu unseres Leitgedankens ‚gute Räume für gute Bildung‘ investieren wir massiv in die Sanierung und den Neubau unserer Schulen. Dadurch konnte der CO2-Ausstoß der Hamburger Schulgebäude in den letzten Jahren deutlich gesenkt werden – diesen Weg gehen wir erfolgreich weiter! Gemäß der Verständigung unserer Unternehmen mit Schul-, Umwelt- und Finanzbehörde sollen in den kommenden Jahren auf den Dächern der Hamburger Schulen rund 100.000 Quadratmeter Photovoltaikanlagen und 200.000 Quadratmeter Gründachfläche gebaut werden. Die Fläche der neuen Photovoltaikanlagen entspricht 15 Bundesliga-Fußballfeldern, die der neuen Gründächer sogar 30 Fußballfeldern. Insgesamt werden allein für diese beiden Maßnahmen rund 27,5 Millionen Euro investiert. Mitgeholfen hat dabei ein 90 Mio. Euro Zuschuss durch das Hamburger Wirtschaftsstabilisierungsprogramm HWSP, das von der Finanzbehörde im Zuge der Bewältigung der Corona-Folgen aufgelegt worden war. Schön, dass die Solardachoffensive bei unseren Schulen jetzt Form annimmt – eine gute Nachricht für das Klima und den Bildungsstandort Hamburg!“
Mandy Herrmann, Sprecherin der Geschäftsführung von Schulbau Hamburg und Gebäudemanagement Hamburg: „Saubere Energie für unsere Schulen – dank unserer Kooperation mit Hamburg Energie Solar können wir den Ausbau der Photovoltaik erheblich beschleunigen. Schon jetzt sind rund 20.000 Quadratmeter Solardachfläche mit einer Leistung von über 1.100 Kilowattpeak auf den Dächern der Hamburger Schulen installiert. Als städtische Realisierungsträger für den Bildungsbau, leisten SBH und GMH einen großen Beitrag für einen nachhaltigen und klimaschonenden Gebäudebestand in unserer Stadt. Das gelingt über den konsequenten Ausbau von Photovoltaik und Gründächern, unsere hohen Energiestandards und den verstärkten Einsatz klimaschonender Baumaterialien. Wir freuen uns auf die enge Zusammenarbeit mit Hamburg Energie Solar und das Vertrauen unserer städtischen Partner.“
Thomas-Tim Sävecke, Geschäftsführer der Hamburg Energie Solar: „Insbesondere für unsere Jugend ist Umwelt- und Klimaschutz ein drängendes Anliegen. Umso mehr freuen wir uns, dass wir jetzt gemeinsam mit Schulbau Hamburg den Startschuss für den schrittweisen Ausbau der Schuldächer mit Photovoltaik geben können. Damit liefern wir erneuerbaren Strom und auch die Aufmerksamkeit für die Energiewende direkt zu den Schülerinnen und Schülern in die Klassenzimmer.“
Michael Prinz, Geschäftsführer der Hamburger Energiewerke: „Erdwärme, Wind und Sonne – als städtischer Energieversorger sind wir stolz darauf, dass wir die Energiewende mit allen drei erneuerbaren Energiequellen vorantreiben. Es ist uns ein Herzensanliegen, die öffentlichen Gebäude der Stadt, von Schulen, Polizei, Feuerwehr bis hin zu den Behörden mit Solarkraft auszustatten, damit sie zum einen Betriebskosten einsparen und zum anderen sich von fossilen Energien unabhängiger machen können.“
Im Rahmen des Hamburgischen Gesetzes zum Schutz des Klimas sehen die neuen Anforderungen eine Solarpflicht für Dächer von Neubauten und bei Dachsanierungen vor. Dies versteht die Stadt auch als Selbstverpflichtung, die eigenen Liegenschaften im Sinne der Energiewende zu ertüchtigen.
Bereits in den vergangenen Herbstferien hat Hamburg Energie Solar die Stadtteilschule Horn sowie die Grundschule Eckerkoppel mit leistungsfähigen Erzeugungsanlagen ausgestattet. Auf den Dächern der Stadtteilschule wurden gut 830 Quadratmeter Kollektorfläche mit einer Leistung von 172 Kilowattpeak installiert. Diese Anlage ist auf die Produktion von jährlich 150.000 Kilowattstunden Strom ausgelegt – zum Vergleich: das entspricht rund 7,5 Millionen Stunden Betrieb eines Computers – und spart damit vergleichsweise gut 71.000 Kilogramm CO2-Emissionen im Jahr ein.
Die knapp 330 Quadratmeter große Solaranlage auf dem Dach der Grundschule Eckerkoppel kann mit einer Leistung von 52 Kilowattpeak zirka 44.000 Kilowattstunden Strom im Jahr erzeugen. Das spart jährlich knapp 21.000 Kilogramm CO2-Emissionen ein. Der Schwerpunkt liegt auf Neubauvorhaben an Schulen. Außerdem werden die insgesamt rund 400 bestehenden Schulstandorte schrittweise im Detail überprüft, inwieweit Photovoltaikanlagen auf den Dächern technisch und wirtschaftlich realisierbar sind. Die Kooperation von SBH, GMH und HE Solar sieht vor, dass die HE Solar geeignete Schuldächer pachtet, dort PV-Anlagen installiert und betreibt. Der erzeugte Sonnenstrom wird maßgeblich an die Schulen geliefert, die dadurch Betriebskosten einsparen und von einer Stabilität der Stromkosten profitieren.
Pressemitteilung der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA)
WUZ-Info: Das Walddörfer Gymnasium besitzt seit 2008 eine Photovoltaikanlage. Sie Schulbehörde hatte damals die Hälfte der Kosten übernommen. Die andere Hälfte wurde von der Schule selbst finanziert.
Auch die Gesamtschule (jetzt Stadtteilschule) Bergstedt hat mit dem Neubau 1999 eine Photovoltaikanlage bekommen