Sonnenstrom rund um die Uhr nutzen

Immer mehr Hausbesitzer, die eine Solaranlage auf dem Dach haben, möchten ihren selbst erzeugten Strom auch direkt nutzen. Bislang scheiterte dies daran, dass der Strom meist nicht dann erzeugt wurde, wenn er vonnöten war. Abhilfe soll eine neue Förderung für dezentrale Batteriespeichersysteme schaffen, die seit Anfang Mai von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) vergeben wird.

Demnach sind Neuinstallationen oder Nachrüstungen von Photovoltaikanlagen förderfähig, die ab 1. Januar 2013 ans Netz gegangen sind und die über eine installierte Leistung von maximal 30 Kilowattpeak verfügen. Das Programm fokussiert somit auf kleine und mittlere Anlagen, die insbesondere von Privatpersonen betrieben werden. „Je nach Anlage und Nutzungsverhalten können ohne Speichermöglichkeit rund 20 Prozent des erzeugten Sonnenstroms selbst genutzt werden. Durch einen Batteriespeicher lässt sich der Eigenverbrauch mehr als verdoppeln“ schätzt Bernd Biggemann, Energieberater der Verbraucherzentrale Hamburg.

Pro Kilowattpeak Solaranlagenleistung beträgt der Zuschuss bis zu 660 Euro. An die geförderten Speichersysteme werden hohe technische Anforderungen gestellt. Außerdem darf für die gesamte Vergütungsdauer die maximale Einspeiseleistung 60 Prozent der installierten PV-Leistung nicht überschreiten. Auf diese Weise sollen die geförderten Systeme das lokale Stromnetz entlasten: Die Mittagsspitze der Photovoltaikanlage wird nicht ins Netz eingespeist, sondern in der Batterie für die spätere Nutzung zwischengespeichert.

Ob durch die neue Förderung ein Ansturm auf Batteriespeicher eintritt, ist zweifelhaft: „Da die Vergütung für eingespeisten Solarstrom niedriger liegt als der Preis für Strom aus dem Netz, ist ein Eigenverbrauch zwar lohnenswert, doch angesichts der Investitionskosten ist der Batteriestrom im Endeffekt wesentlich teurer“ so Biggemann. „Die Speichersysteme sind bis auf weiteres eher etwas für Vorreiter und Liebhaber einer unabhängigeren, umweltfreundlichen Stromversorgung.“

Fragen rund um die Nutzung von Solarenergie beantworten die Energieberater der Verbraucherzentrale an der Energie- und Klimahotline  unter (040) 248 32 250  zum Ortstarif. Es kann auch ein persönliches Beratungsgespräch oder ein Vor-Ort-Besuch vereinbart werden.

Hinweis: Die Telefonhotline wird von der Hamburger Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt, die persönliche Beratung wird vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert.
Pressemitteilung Verbraucherzentrale HH

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