Am 22. März 2016 gab es ein erneutes Treffen zwischen Befürwortern einer Bebauung der Hummelsbüttler Feldmark und deren Kritikern.
Anwesend waren auf Parteipolitischer Seite der Vorsitzende der SPD Bürgerschaftsfraktion Dr. Andreas Dressel, die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Bürgerschaftsfraktion der Grünen Christiane Blömeke, der Bürgerschaftsabgeordnete der SPD Dr. Tim Stoberock, die Fraktionsvorsitzende der SPD Wandsbek Anja Quast und der Fraktionsvorsitzende der Grünen Wandsbek Dennis Paustian-Döscher.
Als Kritiker der Bebauung waren drei Mitglieder des Siedlervereins, fünf Mitglieder des „Vereins zum Erhalt der Hummelsbütteler Feldmark“ und eine Vertreterin des BUND anwesend.
Der „Verein zum Erhalt der Hummelsbütteler Feldmark“ zieht zu diesem Gesprächstermin folgendes Fazit:
Nachdem seit November 2015 immer wieder Gespräche geführt wurden, in denen von politischer Seite lediglich Werbung für die eigene Position gemacht wurde, scheint nun eine Phase eingeleitet zu sein, in der es darum geht, einen Kompromiss zu finden, festen Wohnraum für Flüchtlinge mit dem Ziel guter Integration zu schaffen, ohne soziale Strukturen überzubelasten und ohne die Ressourcen zukünftiger Generationen dieser Stadt mehr als nötig zu zerstören.
Erstmals kam hierzu ein konkretes Angebot von Seiten der Politik.
Am Rehagen sollen nun mehr 200 Wohnungen für Flüchtlinge und 200 Wohnungen für den normalen Wohnungsmarkt gebaut werden, am Wilden Moor 200 Wohnungen für Flüchtlinge und 100 Wohnungen für den freien Wohnungsmarkt. Unklar ist, ob die Wohnungen für den freien Wohnungsmarkt aus Sozialwohnungen, oder regulären Wohnungen bestehen sollen.
Der Verein zum Erhalt der Hummelsbütteler Feldmark machte folgenden Vorschlag, welcher das Ziel hat ausreichend Wohnungen für Flüchtlinge mit guter Perspektive Integration zu schaffen:
Es liegt eine Liste der Wandsbeker Bezirksregierung aus dem September 2015 vor, in der 38 Flächen im Bezirk Wandsbek enthalten sind. Diese wurden bisher lediglich auf eine Bebaubarkeit mit Großsiedlungen beurteilt, mit dem Ergebnis, dass es unerlässlich sei in der Hummelsbütteler Feldmark großflächig zu bauen. Um aber eine städteplanerisch und sozial verträgliche Lösung für den Expresswohnungsbau zu finden, sollten diese Flächen hinsichtlich einer Bebauung von
max. 60 Wohneinheiten pro Baufläche erneut beurteilt werden. Zahlreiche Flächen bieten gute Voraussetzungen hierfür und könnten zu der, von der Gesellschaft geforderten Kleinteiligkeit und Verteilung beitragen. Erst im Anschluss an diese Neubewertung kann von Seiten der Kritiker beurteilt werden, ob auf eine Bebauung in der nördlichen Landschaftsachse Hamburgs nicht gänzlich verzichtet werden kann. Sollte eine Bebauung im Landschaftsschutzgebiet unvermeidlich sein, so ist ein Konzept zu entwickeln, wie der Eingriff möglichst behutsam gemacht werden kann und wie eine weitere Bebauung der Feldmark für die Zukunft ausgeschlossen werden kann. Dieses Vorgehen würde Transparenz schaffen, eine Verteilung über viele Stadtteile gewährleisten und die Perspektive Integration wesentlich verbessern. Somit würde eine belastbare Basis für weitere Schritte geschaffen.
Da es laut Aussage der Politik vorrangiges Ziel ist schnell guten Wohnraum für Flüchtlinge zu schaffen, wird die Ergänzung der Expressbauten durch reguläre Wohnungen auf sensiblen Flächen sehr kritisch gesehen, da, wie schon lange befürchtet, hier unter dem Deckmantel der Flüchtlingskrise regulärer Wohnungsbau betrieben wird. Dies ist nicht gewünscht. Um die Eingriffe in die Natur geringstmöglich zu halten, ist die Politik aufgefordert, die Expressbauvorhaben in Dimension und Lage so zu gestalten, dass Sie an vorhandene Bebauung angeschlossen werden und eine Ergänzung mit regulären Wohnungen zwecks Durchmischung nicht notwendig ist.
Von politischer Seite ist eine Prüfung der 38 Flächen auf eine Bebaubarkeit mit
maximal 60 Wohneinheiten nicht zugesichert worden. Zum gestrigen Zeitpunkt konnte oder wollte nicht beurteilt werden, ob für eine entsprechende Prüfung der Wille, die personellen und die zeitlichen Ressourcen zur Verfügung stehen oder bereitgestellt werden können. Um weitere konstruktive Gespräche vorzubereiten zu können, wurde vom „Verein zum Erhalt der Hummelsbütteler Feldmark“ eine Aussage, bis zum 30.3.2016 erbeten, ob es zu einer erneuten Bewertung der 38 Flächen kommen wird. Auch hierzu wollte oder konnte sich die politische Seite nicht festlegen. Wir äußern diesen Wunsch hiermit erneut und denken, dass so eine Basis für fruchtbare weitere Gespräche gelegt werden kann.
Am 18.4.2016 sollen weitere Verhandlungen stattfinden.
Weitere Informationen: www.feldmark.info
Pressemitteilung Verein zum Erhalt der Hummelsbütteler Feldmark (i.G.)