Für HVV-Abonnenten sollen sich die Gebühren für eine Jahreskarte des Park+Ride-Systems (P+R) ab Januar 2019 halbieren und nur noch 100 Euro betragen. Einen entsprechenden Antrag bringen SPD und Grüne in die nächste Bürgerschaftssitzung ein.
Damit stärken die Regierungsfraktionen das P+R-Konzept und vertiefen die Verbindung von Auto-, Bus- und Bahnverkehr. Seit 2013 verfolgt die Stadt Hamburg ein umfassendes Entwicklungskonzept, um moderne P+R-Flächen zu schaffen, die dazu anregen vom Auto auf Bus und Bahn umzusteigen.
Dazu Martin Bill, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Wir wollen diejenigen belohnen, die am Stadtrand ihr Auto stehen lassen und auf den HVV umsteigen. Deshalb wollen wir die P+R-Jahres-Gebühr für HVV-Abonnenten halbieren. Der Umstieg auf den umweltschonenden HVV ist damit nicht nur bequemer und sicherer, sondern auch finanziell attraktiver als bisher. Das ist ein weiterer Beitrag zur Förderung einer nachhaltigen Mobilität in der Metropole Hamburg.“
Dazu Dorothee Martin, verkehrspolitische Sprecherin der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „P+R kombiniert die Flexibilität des Autofahrens mit den Vorzügen des ÖPNV. Diese starke Verbindung haben wir seit 2013 im Rahmen unseres umfassenden Entwicklungskonzeptes kontinuierlich weiterentwickelt. In der Vergangenheit wurden die modernen P+R-Parkplätze immer wieder als einfache Abstellflächen zweckentfremdet und P+R-Nutzerinnen und -nutzern damit die Parkplatzsuche erschwert. Die Parkgebühren konnten diese Entwicklung zwar stoppen, sind jedoch zugleich eine finanzielle Belastung bei der regelmäßigen P+R-Nutzung. Deshalb werden wir ab Januar 2019 Inhaberinnen und Inhaber eines HVV-Abos konsequent entlasten und den Beitrag für eine P+R-Jahreskarte auf 100 Euro halbieren. Damit unterstützen wir die positive P+R-Entwicklung und machen die modernen und sicheren Parkplätze noch attraktiver für Pendler und Berufstätige.“
Pressemitteilung der rot-grünen Bürgerschaftskoalition
WUZ-Info: der Antrag beinhaltet auch eine Evaluation, die längst überfällig ist:
Petitum des Antrags: Die Bürgerschaft möge beschließen: Der Senat wird ersucht, 1.
den Preis für die Jahreskarte für die Nutzung der von der P+R-Betriebsgesellschaft mbh betriebenen P+R-Anlagen durch Inhaberinnen und Inhaber von HVV-Abonnementskarten zum 01.01.2019 auf die Hälfte des bisherigen Preises zu reduzieren, zu evaluieren, ob und in welchem Umfang die mit der Entgeltpflicht verfolgten Ziele – Förderung des Umstiegs auf Bus und Bahn durch Erhöhung beziehungsweise Sicherung des gewünschten Qualitätsstandards, Reduzierung des Fremdparkeranteils und Bereitstellung ausreichender freier Plätze für Nutzerinnen und Nutzer des ÖPNV – erreicht werden und der Bürgerschaft über die Ergebnisse der Evaluierung im 3. Quartal 2019 zu berichten.
Mobilitätsfeindliche P+R-Gebühren endlich abschaffen!
Die vom SPD-Senat 2014 eingeführten P+R-Gebühren schaden nach wie vor dem Umstieg auf Bus und Bahn. Die Hamburger P+R-Anlagen waren 2013, also im Jahr vor Einführung der Gebühren, im Durchschnitt noch zu 85,5 Prozent ausgelastet. Im Jahr 2017 lag diese durchschnittliche Auslastungsquote bei nur noch 67 Prozent. Dafür sind die umliegenden Straßen zugeparkt, massive Beschwerden von betroffenen Anwohnern sind die Folge. Wer keinen Parkplatz in den Nebenstraßen findet, fährt direkt in die Stadt. Das widerspricht der Idee von P+R-Anlagen. Die CDU-Fraktion beantragt daher in der nächsten Bezirksversammlung Wandsbek am 15. November 2018 die sofortige und vollständige Abschaffung der mobilitätsfeindlichen P+R-Gebühr).
Dazu Sören Niehaus, wirtschaftspolitischer Fachsprecher der CDU-Bezirksfraktion Wandsbek: „Die P+R-Gebühren schaden der Umwelt und dem Verkehrsfluss in der Stadt und sie belasten die Anwohner rund um die S- und U-Bahnhöfe. Ob in Poppenbüttel, Volksdorf oder Meiendorfer Weg, das Bild ist überall das gleiche: Eine geringe Auslastung der P+R-Anlagen und stattdessen eine hohe Belastung der umliegenden Wohnstraßen. Viele Pendler fahren auch gleich weiter mit dem Auto in die Stadt und steigen gar nicht mehr auf S- und U-Bahnen um. Das ist nicht im Sinne des Erfinders. Wir fordern SPD und Grüne auf, ihren Fehler zu korrigieren und die mobilitätsfeindlichen P+R-Gebühren umgehend wieder abzuschaffen.“
Pressemitteilung CDU Bürgerbüro Alstertal