Heute hat sich die CDU für den Bau der Stadtbahn ausgesprochen. Die Grünen teilen diese Forderung. Gleichzeitig hat sich die Handelskammer heute gegen die Stadtbahn positioniert. Das zeigt aus Sicht der Grünen, dass die Kammer die wirklichen Herausforderungen für Hamburgs Mobilität nicht verstanden hat.
Dr. Till Steffen, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen Bürgerschaftsfraktion, erklärt: „Die CDU hat die Lage treffend analysiert und kommt zum richtigen Schluss. Wir begrüßen es, dass die Diskussion wieder an Fahrt gewinnt. Die Stadtbahn ist die beste Lösung für Hamburgs Verkehrsprobleme, sie ist umweltfreundlich, schnell, leise und komfortabel – und sie kostet pro Streckenkilometer nur einen Bruchteil des Preises für eine U- oder S-Bahn.
Die Handelskammer und der Bürgermeister halten die Einführung der Stadtbahn wegen potenzieller Anwohnerproteste für nicht durchsetzbar. Diese Haltung teilen wir nicht. Notwendige Vorhaben aus Angst vor möglichen Widerständen nicht anzufassen, kommt einer Bankrotterklärung der Politik gleich. Wir teilen die Einschätzung der CDU, dass der Bau einer Stadtbahn nur mit breiter Bürgerbeteiligung umsetzbar ist. Allerdings wollen wir, dass am Ende die Bürgerinnen und Bürger in einem Referendum darüber abstimmen.
Auch die Kammer hat ganz richtig erkannt, dass die Stadtbahn eine sehr gute Ergänzung im bestehenden Angebot des öffentlichen Nahverkehrs wäre. Dass sie dennoch den Bau von U-Bahnlinien vorzieht, zeigt, dass die Verkehrsideen der Kammer dem Motto ‚Freie Fahrt für’s Auto‘ folgen. Der Öffentliche Nachverkehr soll unter die Erde verschwinden, damit er dem Straßenverkehr nicht in die Quere kommt. Wenig praktikabel erscheint die Idee, an den Straßen Hochflur-Bahnsteige zu bauen. An diesen Stellen können – anders als bei Niederflurbahnen – keine Busse fahren, außerdem zerschneiden die Bahnsteige ganz Straßenzüge.“
Pressemitteilung GRÜNE Bürgerschaftsfraktion