Storchenbilanz 2019: 67 Jungstörche in Hamburg

Hamburgs Störche haben in diesem Jahr für viel Nachwuchs gesorgt und das gute Ergebnis des Vorjahres (59 Jungstörchen in 2018) sogar noch übertroffen: In dieser Saison zogen 28 Brutpaare insgesamt 67 Jungtiere groß. Jürgen Pelch, ehrenamtlicher Storchenbetreuer beim NABU Hamburg, zeigt sich sehr zufrieden: „Das ist ein wirklich gutes Ergebnis. Besonders freut es mich, dass wir in diesem Jahr auch neue Brutpaare hatten, die vier Storchennester zum ersten Mal besetzt haben.“

 

Die Brutsaison 2019 begann früh. Der erste Weißstorch war bereits im Februar zurückgekommen aus seinem Winterquartier und bezog sein Nest am Kirchwerder Hausdeich. Die letzten Tiere trafen Mitte April in Hamburg ein. 33 Paare begannen mit dem Brutgeschäft, fünf von ihnen leider erfolglos. Ein Grund für die Brutabbrüche könnte das knappe Nahrungsangebot gewesen sein. Durch den Hitzesommer im vergangenen Jahr gibt es derzeit wenig Amphibien. Auch Insekten, die ebenfalls auf dem Speiseplan des Storchennachwuchs stehen, werden immer weniger. Deshalb füttern die Storcheneltern in diesem Sommer vor allem Feldmäuse und Regenwürmer.

„Hamburg ist eine Storchenmetropole, und das soll auch so bleiben“, sagt Wolfgang Michael Pollmann, Staatsrat der Behörde für Bereich Umwelt und Energie. „In der Einigung mit der Volksinitiative ‚Hamburgs Grün erhalten‘ verpflichtet sich die Stadt Hamburg, den Anteil der Naturschutzgebiete auf 10% der Landesfläche zu erhöhen. Deshalb plant die Umweltbehörde, dass unter anderem das Gebiet der Kirchwerder Wiesen erweitert wird. Davon profitieren Hamburgs Störche, die im feuchten Grünland dieses Naturschutzgebietes ihre Nahrung suchen.“

„In keiner anderen deutschen Großstadt gibt es so viele Störche. Darauf sollten wir sehr stolz sein und alles dafür tun, dass die Vögel genügend Lebensraum und Nahrung bei uns finden“, betont auch Ombeni Stickdorn-Ngonyani, Schirmherrin für den NABU-Storchenschutz in Hamburg.

Gute Nachrichten gab es bei den Internetstars des NABU Hamburg, dem Weißstorchenpaar „Erna“ und „Fiete“ in Curslack. Das Paar konnten drei Storchenkinder großziehen. Noch bis Mitte Juni waren sogar vier Jungstörche im Nest, doch ein Tier wurde durch den Starkregen am 15. Juni so geschwächt, dass es starb. Bis zum Abflug der Storchenfamilie kann das Geschehen im Nest noch live im Internet verfolgt werden unter www.NABU-Hamburg.de/storchenwebcam.

Jungstörche sind nach dem Schlüpfen nur so groß wie eine Kinderfaust und wiegen 70 bis 80 Gramm. Nach sieben Wochen sind die Jungstörche dann schon so groß wie ihre Eltern. Zwei weitere Wochen später werden sie flügge und machen die ersten Flugversuche. Sie erlernen dann noch von ihren Eltern das selbständige Futtersuchen, um sich dann Anfang Ende Juli/Anfang August eigenständig auf die Reise in die Überwinterungsgebiete in Spanien, Portugal oder Afrika zu begeben.

Pressemitteilung NABU HH

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