Duvenwischen wird Naturschutzgebiet – Umweltbehörde startet Plakatkampagne für die Wildheit und Exotik der Naturschutzgebiete
Hamburg erhält noch in diesem Jahr ein weiteres Naturschutzgebiet. Das künftige Naturschutzgebiet Duvenwischen liegt im Nordosten der Stadt an der Landesgrenze zu Schleswig-Holstein am Heidkoppelmoor.
Derzeit läuft die öffentliche Beteiligung der Verbände. Es ist 43,6 Hektar groß und durch Erlen- und Birkenbruchwälder sowie wertvolle Moor- und Eichenmischwälder gekennzeichnet. Es birgt einen großen Artenreichtum. Es weist auf engstem Raum eine große strukturelle Vielfalt mit insgesamt 25 Biotoptypen aus. Neben der Schönheit des Raumes und der landschaftlichen Eigenart, hat es große Bedeutung für spezialisierte Pflanzen wie Blasen- und Hirsensegge. 34 gefährdete Pflanzenarten wurden hier kartiert.
825 Tierarten wurden im Duvenwischen festgestellt. Ein Drittel von ihnen wird in einer Gefährdungskategorie geführt. Mit 561 nachgewiesenen Arten stellen die Käfer die artenreichste Tiergruppe dar. Aber auch aquatische Insektengruppen stellen eine Besonderheit dar. Erstmals gelang hier der Nachweis der Köcherfliegenart Oecetis tripunktata für den nordwestdeutschen Raum. Gefährdete Libellen wie die Glänzende Binsenjungfer oder die Nordische Moosjungfer wurden nachgewiesen, 16 Tagfalter wie der Mädesüß-Perlmutterfalter, der Mittelspecht als einer von elf dort lebenden Höhlenbrütern, Fledermausarten wie der Große Abendsegler und Amphibien wie der seltene Moorfrosch und der Teichmolch.
Zuletzt wurden die Allermöher Wiesen mit einer Größe von 106 Hektar sowie die Neuländer Moorwiesen mit 255 Hektar und die Diekbek mit 31 Hektar als NSG ausgewiesen. Mit Duvenwischen stehen 7.124 Hektar unter Naturschutz, dies entspricht 9,4 Prozent der Landesfläche. Kein anderes Bundesland hat einen größeren Anteil seiner Landesfläche unter Naturschutz.
Zudem startete die Umweltbehörde eine Plakataktion in der gesamten Stadt, in der für die Wildheit der Naturschutzgebiete geworben wird und auf ihren exotischen Erholungscharakter humorvoll hingewiesen werden soll. Die Fotos stammen vom Hamburger Fotografen Michael Zapf.
Pressemitteilung der Behörde für Umwelt und Energie