NABU-Kommentierung zum Hafengeburtstag (9.-12.05.)
Am morgigen Donnerstag beginnt der 835. Hafengeburtstag und auch in diesem Jahr verpasst der Hamburger Senat die Chance, den Hafengeburtstag zu einer nachhaltigen Veranstaltung sowie zum Schaufenster für umweltfreundliche Schifffahrt zu machen. Die vielen mit fossilen Treibstoffen angetriebenen großen und kleinen Schiffe schaden dem Klima und verpesten vor allem die Luft am nördlichen Hafenrand.
Zudem kritisiert der NABU, dass die Kreuzfahrtindustrie weiterhin Schiffe einsetzt, die auf die Nutzung mit giftigem Schweröl ausgelegt sind.
Erfreulich ist, dass es – so wie es der NABU bereits seit Jahren fordert – anstelle eines konventionellen Feuerwerks zumindest an einem Abend eine Licht- und Lasershow geben wird. Dass am Freitagabend trotzdem noch ein klassisches Feuerwerk gezündet werden soll, ist daher besonders bedauerlich. Feuerwerke sorgen für eine erhöhte Feinstaubbelastung und stören die Tierwelt, gerade jetzt in der sensiblen Vogelbrutzeit.
Dazu Malte Siegert, Vorsitzender des NABU Hamburg:
„Der Hafengeburtstag wäre aufgrund seiner Dimension eine Chance für nachhaltige Veranstaltungen und ein tolles Schaufenster, für Innovationen in der Schifffahrt. Neben den alten Traditionsseglern ließe sich zum Beispiel zeigen, wie die Nutzung des Windes auch in der modernen Schifffahrt Kraftstoffverbräuche senken und den Ausstoß an Schadstoffen minimieren kann. Als ob es keinen Ukraine-Krieg, keine Debatte um Energieknappheit und keine Klimakrise gäbe, wird der Hafengeburtstag jedoch nach dem bekannten Muster ablaufen. Das ist für eine Stadt, die sich Nachhaltigkeit auf die Fahnen schreibt und im Herbst 2024 Gastgeber der globalen Nachhaltigkeitskonferenz „Hamburg Sustainable Conference“ sein wird, einfach zu wenig. Jetzt drehen sich wieder ein paar Kreuzfahrer und bis zu 3000-PS starke Schlepper lustig im Kreis und verballern sinnlos fossilen Treibstoff. Das ist unkreativ, unambitioniert und leider auch unlogisch, weil noch vor wenigen Monaten Politik und Verwaltung die Öffentlichkeit beschworen haben, sorgsam mit den teuren Ressourcen umzugehen und Energie wo immer möglich zu sparen. Tatsächlich brauchen wir leider dauerhaft mehr Suffizienz statt sorgloser Hafensause. Und mehr Mut vom Hamburg Tourismus, auch bei Großveranstaltungen neue Wege zu gehen, um den Rohstoff- und Energieverbrauch massiv zu reduzieren.“
Pressemitteilung NABU Hamburg