Am Montag, den 4. November 2024 tauft Eva Maria Tschentscher, Gattin von Bürgermeister Peter Tschentscher, die „Hamburg Express“, das neue Großcontainer-Schiff der Reederei Hapag Lloyd. Das moderne Frachtschiff hat eine Kapazität von rund 24 000 TEU und fährt aktuell mit fossilem Flüssiggas (LNG). Perspektivisch kann und soll das Containerschiff teilweise oder ganz mit Bio-Methan oder mit eMethan auf Basis von grünem Wasserstoff betrieben werden.
Malte Siegert, Vorsitzender vom NABU Hamburg, kommentiert den Schiffsneubau wie folgt:
„Grundsätzlich hätten wir uns gewünscht, dass Hapag Lloyd für seine Flotte stärker auf synthetisches Methanol als zukünftigen Kraftstoff gesetzt hätte. Denn LNG ist Methan und der Einfluss als Treibhausgas ist über einen Zeitraum von 100 Jahren rund 30 Mal größer als der von CO2. Gesetzlich darf fossiles LNG in Deutschland bis 2043 verwendet werden. Unsere Befürchtung ist deswegen, dass die Nutzung von fossilem LNG aus Kostengründen deutlich länger beschritten werden wird, als es mit Blick auf die erhebliche negative Klimawirkung sinnvoll ist. Ab 2030 müssen die Reedereien eine Quote von zwei Prozent Kraftstoff aus nicht-fossilen Quellen beimischen, der dann im Laufe der Jahre ansteigt. Das kann Bio-Methan, beispielsweise aus der Landwirtschaft, oder eMethan aber auch eMethanol oder eAmmoniak auf Basis von grünem Wasserstoff sein. Hapag Lloyd hat die strategische Entscheidung gefällt, die Flotte vornehmlich auf Basis von LNG zu entwickeln. Deswegen sollte das Signal der Reederei sein, schon vor 2030 einen deutlichen Anteil von Bio- oder eMethan beizumischen, um die Ambitionen einer deutschen Reederei mit Sitz in Hamburg für mehr Klimaschutz zu unterstreichen.“
Besonders bei der Exploration, in der Versorgungskette aber auch bei der Verbrennung von fossilem LNG im Motor entsteht erheblicher Methanschlupf, der den Treibhauseffekt beschleunigt, jedoch kaum dokumentiert oder gemessen wird. Doch trotz aller Kritik angesichts der negativen Klimawirkungen und der langen Übergangsfrist bis zum Ende von fossilem LNG hat der Kraftstoff hinsichtlich der ebenfalls herausfordernden Luftschadstoffe aus der Schifffahrt (Stickoxide, Schwefeldioxid, Feinstaub, Ruß) unbestritten Vorteile. LNG enthält keinen Schwefel und reduziert bei der Verbrennung die Anteile von Feinstaub, Ruß und Stickoxiden um rund 80 Prozent. Angesichts der gesundheitliche Beeinträchtigung der Menschen in Hafenstädten vor allem aus der Schifffahrt ist dieser Aspekt positiv zu bewerten.
Pressemitteilung NABU Hamburg