Die Planungen im Norden Hamburgs eine neue Bodendeponie der Klasse I einzurichten, stoßen bei Bürger/innen im Nordwesten Hamburgs auf großen Protest. Im Laufe von nur 5 Wochen hat die neue Interessengemeinschaft “Grüne Zukunft für die Hummelsbüttler Müllberge“ weit mehr als 5.500 Unterschriften gegen die Deponiepläne gesammelt und wird sie am Donnerstag, 10. Oktober um 15 Uhr der für das Planungsverfahren zuständige Hamburger Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) übergeben.
Planungsgebiet für die neue Deponie ist die Hummelsbütteler Feldmark, eine unter Landschaftsschutz gestellte Kulturlandschaft mit einer leidvollen Deponiegeschichte. Bereits 1976 warnte ein Landschaftsplaner vor dem Raubbau an der Feldmark: “Alle am Planungs- und Entscheidungsprozeß über die künftige Entwicklung des Planungsgebietes [Hummelsbütteler Feldmark] beteiligten Gremien müssen sich darüber im Klaren sein, daß Landschaft ein lebender Organismus und kein Konsumartikel heutiger Wirtschaftsauffassung ist, der bedenkenlos verbraucht und zerstört werden kann ….”
Im Jahr 1986 kamen Gutachter vor dem Hintergrund eines Trinkwasserskandals zu folgendem Urteil: „Aus den Planungsansätzen und Kriterien der Beurteilungsmöglichkeiten von Altlasten wird klar ersichtlich, daß jede weitere Deponieanlage egal mit welchen Stoffen und unter welchem Namen […] im Planungsraum Hummelsbütteler Feldmark nur abgelehnt werden kann.“
Mehr Informationen gibt’s unter www.muellberge-hummelsbuettel.de
Die Arbeit der Interessengemeinschaft wird selbstverständlich auch nach dem 10. Oktober 2013 weitergehen.
Hintergrund:
Über die Deponiepläne
Die Bodendeponie für „leicht“ kontaminierten Bodenaushub soll in der besonders schützenswerten Hummelsbüttler Feldmark (im Nordwesten Hamburgs) eingerichtet werden. Direkt an den alten begrünten Müllbergen, die in der Feldmark eine markante künstliche Bergkette bilden und zu den höchsten Erhebungen Hamburgs zählen.
Über die Hummelsbüttler Feldmark
Die Feldmark ist eine einzigartige Kulturlandschaft mit Biotopen, Feuchtmooren, Streuobstwiese, Reiter- und Bauernhöfen sowie im Süden der Müllberge dem Hummelsee, ein Anglersport- und inoffizielles Badeparadies.
Pressemitteilung Interessengemeinschaft „Grüne Zukunft für die Hummelsbüttler Müllberge“