Der Senat hat heute beschlossen, bis zu 8,52 Millionen Euro für pandemiebedingt notwendige Sanierungs- und Neubaumaßnahmen öffentlicher Toiletten aus zentralen Corona-Ermächtigungen zur Verfügung zu stellen. Damit soll ein leistungsfähiges und attraktives Angebot an öffentlichen Toiletten an zentralen sowie vielfrequentierten Orten in der Stadt und in intensiv genutzten Grünanlagen gesichert werden.
Diese Maßnahmen sind erforderlich, um auf die veränderten Anforderungen und gestiegenen Bedarfe an öffentlichen Toiletten in Pandemiezeiten einhergehend mit einer intensiveren Nutzung städtischer Grünanlagen und des öffentlichen Raums zu reagieren.
Hamburg kann mit einer verbesserten Situation bei den öffentlichen Toiletten einen pandemiegerechten Aufenthalt im öffentlichen Raum für Bürger:innen und für alle auswärtigen Gäste bieten sowie ein attraktives Stadtbild mit weniger kurzfristig auftretenden „Schmuddelecken“.
Michael Pollmann, Staatsrat der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft: „Der Nutzungsdruck auf öffentliche Toiletten ist während der Corona-Pandemie erheblich gestiegen. Bedingt durch die Einschränkungen haben die Menschen ihr Freizeitverhalten verändert und nutzen vermehrt den öffentlichen Raum und die städtischen Grünanlagen. Mit unserem Maßnahmenpaket reagieren wir auf diese Entwicklung und investieren zum einen in den Neubau öffentlicher Toiletten und zum anderen in die Sanierung von Bestandstoiletten. Damit stellen wir sicher, dass sich die stillen Örtchen in Hamburg genau dort vermehren, wo der Bedarf besonders hoch ist. Selbstverständlich ist für uns dabei – soweit am jeweiligen Standort sinnvoll und umsetzbar – die Ausrichtung der Anlagen auf Gendergerechtigkeit und Barrierefreiheit.“
Andreas Dressel, Finanzsenator: „Mit unserer Sanierungsoffensive für Hamburgs öffentliche Toiletten sorgen wir nicht nur für ein verbessertes Stadtbild, die zahlreichen Maßnahmen sind auch ein echtes Plus für mehr Hygiene und Sauberkeit – in Pandemiezeiten eine enorm wichtige Investition für mehr Sicherheit in unserer Stadt. Deshalb nutzen wir dazu Corona-Ermächtigungen in unserem Haushalt. Hamburg verfügt schon jetzt über ein sehr ordentliches Netz an öffentlichen Toilettenanlagen, das wir aber jetzt Schritt für Schritt noch weiter ausbauen beziehungsweise modernisieren werden.“
Im Auftrag der BUKEA wird die Stadtreinigung Hamburg (SRH) – zuständig für Bau, Unterhaltung und Betrieb öffentlicher Toiletten – in 2022 die nachstehenden Maßnahmen umsetzen können:
1. Die nur barrierereduzierten Wall-Toiletten Wandsbeker Chaussee, Marie-Jonas-Platz, Turmweg und Millerntorplatz sollen gegen barrierefreie Automatiktoiletten ersetzt werden.
2. Die strom- und wasserlosen Urinalanlagen an diversen Standorten werden bedarfs- und gendergerecht durch niedrigschwellige Toiletten (also kostenloses und leicht zugängliches Angebot) bzw. barrierefreie Automatiktoiletten ersetzt: An der Reeperbahn sollen zwei niedrigschwellige Toilettenanlagen und eine Automatik-Toilette entstehen. In den Umfeldern S-Allermöhe sowie S-Nettelnburg sind Automatik-Toiletten geplant. Niedrigschwellige Toiletten werden in der Lederstraße (Stadionumfeld), sowie auf dem Alma-Wartenberg-Platz, dem Statthalterplatz, dem Hansaplatz und dem Stübenplatz aufgebaut.
3. Auf dem Spielplatz Schemmannstraße (Berner Au), in der Parkanlage Planten un Blomen sowie im Umfeld des Domplatzes sind zusätzliche öffentliche Toilettenanlagen als (für die FHH betriebskostenfreie) Kiosk-WC-Anlagen mit barrierefreier Automatiktoilette in Kombination mit einer niedrigschwelligen Toilette geplant.
4. Ein DIN-gerecht barrierefreies Angebot für alle Geschlechter wird durch die Komplettsanierungen der Bestandsanlagen Neugraben S-Bahn, Neugraben Markt sowie Tropengarten – Planten un Blomen geschaffen.
Pressemitteilung der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA)
Foto: Spielplatz Schemmannstraße in Volksdorf