Totaler Ausverkauf ökologischer Fortschritte

Krüger: Ökologische Mindeststandards massiv abgeschwächt / EU-Agrarpolitik um Jahrzehnte zurückgeworfen
Das Europäische Parlament möchte morgen im Schnellverfahren ökologische Mindeststandards der EU-Agrarförderung (GAP) massiv abschwächen. Dazu kommentiert NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger:

“Der bevorstehende Beschluss verstärkt den Ausverkauf etlicher mühsam erkämpfter Errungenschaften für mehr Naturschutz in der europäischen Landwirtschaft. Er wirft die EU-Agrarpolitik um Jahrzehnte zurück. Der Negativtrend bei Insekten und Feldvögeln wie Kiebitz und Feldlerche wird sich fortsetzen. Das System pauschaler Flächenzahlungen treibt den Artenschwund, die Klimakrise und das Höfesterben weiter voran. Landwirt*innen, die ihre Betriebe gegen Bodenerosion, Dürren und Überschwemmungen wappnen wollen, werden indes allein gelassen. Nicht zuletzt erleidet die EU, die sich auf dem internationalen Parkett als Vorreiterin beim Natur- und Klimaschutz präsentiert, einen massiven Glaubwürdigkeitsverlust, da sie ihre Hausaufgaben zu Hause nicht erledigt.”

Krüger sieht nun Deutschland bei der nationalen Umsetzung am Zug: “Der Bundeslandwirtschaftsminister ist nun in der Verantwortung mit einem eigenen Plan für mehr Klima- und Naturschutz in der Landwirtschaft voranzugehen, um den massiven Rückschritt durch freiwillige Maßnahmen wenigstens etwas abzufedern. Für die sogenannten Ökoregelungen müssen ausreichend Gelder aus dem Topf der pauschalen Flächenzahlungen zur Verfügung gestellt werden.”

Pressemitteilung NABU

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