Umfassender Ausbau des Öffentlichen Nahverkehrs

„Hamburg-Takt“ soll Mobilität für alle verbessern und den Verkehr leiser und umweltfreundlicher machen.
Der Erste Bürgermeister Peter Tschentscher und Vertreter der Hamburger Verkehrsunternehmen haben heute (11.12.) Pläne für einen umfassenden Ausbau des Öffentlichen Nahverkehrs in der Hansestadt vorgestellt.

 

Neben der neuen U-Bahn-Linie U5, der Verlängerung der U4 und weiteren S-Bahn-Strecken sollen zahlreiche zusätzliche Buslinien und Bushaltestellen geschaffen werden. Zusammen mit neuen innovativen Verkehrsangeboten wie On-Demand-Shuttles und Sharing-Angeboten entsteht unter der Bezeichnung „Hamburg-Takt“ in der gesamte Stadt ein flächendeckendes ÖPNV-Angebot, um die Zahl der Fahrgäste von Bus und Bahn um 50 Prozent zu erhöhen. Ziel ist es, den ÖPNV-Anteil am „Modal Split“ auf 30 Prozent zu steigern und damit neben einer Verbesserung der Mobilität auch die CO2-Emissionen im Verkehrssektor deutlich zu senken.

Bürgermeister Peter Tschentscher: „Dieses neue umfassende öffentliche Nahverkehrssystem führt dazu, dass in Hamburg niemand mehr auf Fahrpläne achten muss, sondern dass man überall spontan, flexibel und ohne Wartezeit unterwegs sein kann. Hamburg wird dadurch klimafreundlicher, leiser und attraktiver, vor allem an den heute noch stark belasteten Magistralen, die wir als neue Wohn- und Lebensräume besser nutzen können. In der gesamten Stadt soll man dann vom frühen Morgen bis in die Abendstunden innerhalb von fünf Minuten ein öffentliches Nahverkehrsangebot erreichen können.“

Henrik Falk, Vorsitzender des Vorstands der Hamburger Hochbahn AG: „Für uns Verkehrsunternehmen bedeutet der Hamburg-Takt: Nach der Angebotsoffensive ist vor der Angebotsoffensive. So wird die Mobilitätswende in Hamburg tatsächlich gelingen.“

Dietrich Hartmann, Geschäftsführer HVV: „Mit dem Hamburg-Takt realisieren wir unseren Anspruch an die Mobilität der Zukunft. Der HVV wird Schritt für Schritt auf ein neues Niveau gehoben.“

Kay Uwe Arnecke, Geschäftsführer S-Bahn Hamburg: „Die Angebotsoffensive ist ein entscheidender Schritt für umweltfreundliche Mobilität in der Metropolregion Hamburg. Mit mehr Kapazität und Zuverlässigkeit wollen wir noch mehr Fahrgäste für den öffentlichen Nahverkehr gewinnen. Mehr Züge auf der Schiene ist auch Ziel der Digitalen S-Bahn, dazu schafft die S4 künftig Entlastung am Knotenpunkt Hauptbahnhof.“

Toralf Müller, Geschäftsführer VHH: „Dem Verkehrsmittel Bus kommt bei der Einführung des Hamburg Takts eine zentrale Rolle zu. Wir haben im vergangenen Jahr sehr erfolgreich zwei neue Linien eingeführt, dieses Jahr sind es bereits acht. Busse lassen sich kurzfristig einsetzen und können so Lücken füllen, die im S- und U-Bahnnetz erst mittel- oder langfristig durch weitere Angebotsoffensiven geschlossen werden. Zudem haben VHH und ioki in Lurup, Osdorf und Billbrook gezeigt, dass sich innovative und flexible Mobilitätsformen innerhalb des öffentlichen Personennahverkehrs schnell und erfolgreich umsetzen lassen. Wir ermöglichen den Menschen vor Ort damit mehr Mobilität bei weniger Verkehr und haben somit eine echte Chance, die Mobilitätsgewohnheiten der Hamburger zu verändern, damit diese in
Zukunft das Auto noch häufiger stehen lassen.“

Tobias Haack, Geschäftsführer der HADAG: „Wir freuen uns, auch auf dem Wasser einen Beitrag zur Mobilitätswende zu leisten. Durch die Angebotsoffensive wird der Sprung über die Elbe von Norden nach Süden noch leistungsfähiger. Wir freuen uns für unsere Fahrgäste, dass unser Angebot noch attraktiver wird.“

Zielzustand 2030.

1. U-Bahn: Taktverdichtungen (U2/U4 bis zu 2 Min-Takt, U3: 2,5 min.-Takt, U1: bis zu 2,5 Min-Takt), mehr Fahrzeuge und eine Teilautomatisierung der U2/U4.

2. S-Bahn: Die heutigen Hauptverkehrszeit-Linien (S2, S11) sollen ganztags (außer sonntags) verkehren, die S31 soll durchgängig nach Harburg fahren, die heutigen Ganztagslinien (S1, S21, S3) sollen Mo-So von 5.00-24.00 Uhr im 10 Minuten-Takt verkehren. Dadurch entsteht ein sich ganztags überlagernder 5-Minuntentakt im Hamburger S-Bahnnetz. Hinzu kommen 20 Prozent mehr Fahrzeuge, Verbesserungen aus dem Pilotprojekt „Digitalisierung auf der Linie S21“ sowie Stabilisierungsmaßnahmen für ein robustes S-Bahn-Netz.

3. Bus: Neuausrichtung des Bussystems: neue Busprodukte (X-Bus, Quartierbus), neue Linien, Linienverlängerungen, mehr Fahrzeuge, mehr Platz für die Fahrgäste in den Fahrzeugen, Modernisierung der Infrastruktur, Erschließung von Stadtteilen und verdichteten Stadträumen sowie konsequent emissionsfreie Busflotte.

4. New Mobility (On-Demand-Services): Einsatz in der Fläche im HVV-Tarif als Ergänzung zu Schnellbahnen und Bussen. Dies betrifft ca. 15 Prozent der Hamburger, davon können bis zu 2/3 der Fahrten als On-Demand-Zubringerverkehre in den bestehenden ÖPNV eingebunden werden. Ca. 1/3 werden On-Demand-Direktverbindungen sein.

5. Hadag: Taktausweitungen bei den Linien 62, 72 und 64.

6. Service: mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, einheitliche und verlässliche Fahrgastinformation in Echtzeit, mehr Kundenzentren, digitales, einfaches Ticketing -> Check-in-be-out, hvv switch.

Der Weg bis 2030.

Der Grundstein für den Paradigmenwechsel ist gelegt. Mit der Angebotsoffensive 2019 wurden bei Bus und Bahn insbesondere mehr Kapazitäten geschaffen (längere Fahrzeuge) und Takte verdichtet.

Mit der Angebotsoffensive II (2020) wird ab dem 15.12.2019 die größte Angebotsoffensive umgesetzt, die es im HVV jemals gegeben hat (U-Bahn, S-Bahn, neue Busprodukte XpressBus und Quartierbus). Darüber hinaus gibt es ein weiteres Testgebiet für On-Demand-Verkehre mit ioki. Das sind die ersten wichtigen Schritte.

Um bis 2030 den Hamburg-Takt stabil, zuverlässig und komfortabel zu gewährleisten, wird es kontinuierlich weitere Angebotsoffensiven mit einem erheblichen Ausbau der Infrastruktur, der Fahrzeugflotte und der Taktfrequenz geben. Die Betriebsleistung im Busnetz wird bis 2030 verdoppelt – es entstehen über 600 neue Haltestellen auf neuen Buslinien.

Pressemitteilung der Senatskanzlei und der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation


Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs / Bill: „Rückenwind für eine grüne Mobilitätswende“

Heute (11.12.) hat der rot-grüne Senat Pläne für einen umfassenden Ausbau des Öffentlichen Nahverkehrs in Hamburg vorgestellt. Sie sind Teil des gerade beschlossenen Klimaplans und konkretisieren bereits bekannte Pläne. Neben den Neubauprojekten der U-Bahn-Linien U5 und U4 sowie der S-Bahnlinien S21 und S4 sollen die Angebotsoffensiven fortgesetzt werden. Dazu sollen vor allem Busse stärker zum Einsatz kommen, um die Hamburgerinnen und Hamburger zum Umstieg auf die öffentlichen Verkehrsmittel zu bewegen. Die Grüne Bürgerschaftsfraktion begrüßt die Pläne des Senats als wichtigen Schritt hin zu einer grünen Mobilitätswende.

Dazu Martin Bill, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Eine schnelle Taktung der öffentlichen Verkehrsmittel ist die Grundlage für das Leben in einer modernen Metropole. Wir können aber nicht warten bis die neuen Bahnlinien in Betrieb gehen – wir wollen die Menschen schon heute für den HVV begeistern! In dieser Legislaturperiode haben wir unsere HVV-Politik daher grundlegend geändert: Statt uns an der Nachfrage zu orientieren, setzen wir Anreize über kluge Angebote. Das bedeutet: Mit engeren Takten, 600 neuen Bushaltestellen und neuen Buslinien machen wir den HVV attraktiv. Nachdem die Zuschüsse lange eingefroren waren, ist es nun endlich wieder mehrheitsfähig, mehr Geld für den HVV bereit zu stellen. Eine Zielzahl gibt es jetzt endlich auch: Ein ÖPNV-Anteil von 30 Prozent am Modal Split bis zum Jahr 2030 ist eine klare Vorgabe, die wir Grüne schon lange als notwendig ansehen. Das ist Rückenwind für eine grüne Mobilitätswende. Jetzt gilt es, dieses Ziel mit Leben zu füllen. Die Mobilitätswende kann auf Dauer jedoch nur gelingen, wenn wir auch in Zukunft den Mut haben, diesen Weg konsequent zu gehen, durch gute Angebote mehr Menschen zum Umsteigen zu bewegen und gezielt und wirksam zu investieren.“

Pressemitteilung GRÜNE Bürgerschaftsfraktion


Auf dem Weg zum Hamburg Takt: „Mobilität muss schnell, bequem und überall verfügbar sein“

Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher hat heute Maßnahmen zum umfassenden Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in Hamburg vorgestellt.

Dazu erklärt Dorothee Martin, verkehrspolitische Sprecherin der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Der ÖPNV spielt als Rückgrat der umweltfreundlichen Mobilität eine entscheidende Rolle. Bahnen und Busse können nicht nur mehr Menschen befördern als Autos, sie werden auch umweltfreundlicher betrieben. U- und S-Bahnen fahren in Hamburg schon jetzt mit Strom aus regenerativer Energie. Ab nächstem Jahr wird Hamburg beim Erwerb neuer Busse zudem ganz auf Fahrzeuge mit emissionsfreien Antrieben setzen. Bürgermeister Peter Tschentscher hat ein klares Ziel formuliert: Wir wollen den Anteil des HVV am Gesamtverkehrsaufkommen in Hamburg auf 30 Prozent steigern. Damit das gelingt, machen wir den ÖPNV in Hamburg so attraktiv, dass er komfortabler wird als das Auto. Ab 2030 sollen alle Menschen in der Stadt innerhalb von fünf Minuten ein Verkehrsmittel des öffentlichen Nahverkehrs erreichen können. Öffentliche Mobilität muss schnell, bequem und überall verfügbar sein – dann klappt es auch mit der Mobilitätswende und dem Klimaschutz. Dafür arbeiten wir.“

Pressemitteilung SPD-Bürgerschaftsfraktion

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