Die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende hat heute Umfrageergebnisse zur Mobilität in Hamburg vorgestellt: Im Jahr 2022 wurden 68 Prozent aller Wege in der Hansestadt mit dem Umweltverbund, bestehend aus ÖPNV, Fahrrad- und Fußverkehr zurückgelegt – ein Anstieg von vier Prozent im Vergleich zu 2017. Den stärksten Anstieg verzeichnet dabei der Radverkehr mit sieben Prozentpunkten.
Die Grüne Fraktion Hamburg sieht diese Ergebnisse als Ausdruck einer erfolgreichen, langfristigen Strategie für die Hamburger Mobilitätswende. Zugleich sollte die Entwicklung Ansporn dazu sein, weitergehende Maßnahmen voranzutreiben.
Dazu Rosa Domm, Sprecherin für Mobilitätswende der Grünen Fraktion Hamburg: „Der Modal Split ist ein Gradmesser für die Mobilitätswende in Hamburg. Die neuen Zahlen sind gute Nachrichten für unsere Stadt. Dass heute bereits 22 Prozent aller Wege der Hamburger*innen mit dem Fahrrad zurückgelegt werden, zeigt, dass wir mit unseren Plänen für eine fahrradfreundliche Stadt vorankommen. Hier müssen wir ansetzen und den Ausbau von Protected Bike Lanes, Radschnellwegen und Bike and Ride-Anlagen weiter vorantreiben. Außerdem sehen wir, dass trotz einer wachsenden Bevölkerung die Verkehrsleistung abnimmt – ein wichtiger Grund dafür ist, dass immer mehr Menschen seit der Pandemie im Homeoffice arbeiten. Dazu kommt, dass die Mobilität in, aus und nach Hamburg mit dem ÖPNV durch das Deutschlandticket so einfach und günstig ist wie noch nie. Diese erfreuliche Entwicklung wollen wir unterstützen, indem wir den öffentlichen Personenverkehr in Hamburg weiter ausbauen und die Taktung verstärken. Insgesamt zeigen die Daten des Modal Split, dass die Hamburger Mobilitätswende auf dem richtigen Weg ist. Das ist nicht nur gut für die Verkehrssituation in Hamburg, sondern auch für das Klima.“
Pressemitteilung Grüne Fraktion Hamburg (Bürgerschaft)
Modal Split 2022: „Wir werden Ursachenforschung betreiben müssen“
Der Hamburger Senat hat heute Zahlen zur Entwicklung des Alltagsverkehrs und des Mobilitätsverhaltens der Hamburgerinnen und Hamburger vorgestellt. Aus dem sogenannten Modal Split geht hervor, dass jeweils 22 Prozent der Wege in Hamburg zu Fuß (2017: 27 Prozent) oder mit dem Rad (2017: 15 Prozent) zurückgelegt werden. Auf den ÖPNV entfällt ein Anteil von rund 24 Prozent (2017: 22 Prozent), auf das Auto 32 Prozent (2017: 36 Prozent). Mit einem Anstieg von 64 auf 68 Prozent konnte der Umweltverbund aus Fuß-, Rad- und ÖPNV-Verkehren im Vergleich zum Auto weiter an Marktanteilen gewinnen. Große Verschiebungen gab es vor allem innerhalb des Umweltverbunds.
Dazu Ole Thorben Buschhüter, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion Hamburg: „Die Corona-Pandemie hat das Mobilitätsverhalten ordentlich durcheinander geschüttelt. Der ÖPNV wurde von vielen Menschen gemieden, die Nutzung des Fahrrads erlebte in dieser Zeit hingegen eine echte Hochkonjunktur. Diese Entwicklung klingt langsam ab, findet sich aber natürlich im aktuellen Modal Split wieder. Zwei andere Zahlen geben jedoch Anlass zum verstärkten Nachdenken: Der Anteil des Fußgängerverkehrs ist seit 2017 stark gefallen und auch die Zahl derjenigen stagniert, die ein Auto als Fahrende steuern, während deutlich weniger Menschen im Auto mitfahren. Hier werden wir Ursachenforschung betreiben müssen. Vergleichen wir die aktuellen Werte mit den Zielzahlen für 2030, fällt auf, dass wir beim ÖPNV noch besser werden müssen. Dafür haben wir längst die Weichen gestellt: Das günstige Deutschlandticket, neue Schnellbahnstrecken und Angebote wie XpressBus-Linien und On-Demand-Verkehre werden dabei helfen, die Attraktivität des ÖPNV noch deutlich zu steigern. Unser Ziel bleibt ein ÖPNV-Anteil von 30 Prozent am Modal Split, den wir mit dem Hamburg-Takt erreichen wollen. Bis 2030 sollen alle in Hamburg innerhalb von fünf Minuten ein öffentliches Verkehrsangebot erreichen können.
Pressemitteilung SPD Bürgerschaftsfraktion