Umstrittenes Busbeschleunigungsprogramm

Am 21. November ist der Verkehrssenator auf der „beschleunigten“ Linie 5 mit dem Metrobus gefahren. Wer auf der Strecke unterwegs ist, merkt von Beschleunigung wenig: Busse stehen im Stau, und es kommt zu Pulk-Bildungen, mal kommen drei Busse auf einmal, dann wieder lange keiner. Die Grünen sehen das umstrittene Busbeschleunigungsprogramm als gescheitert und fordert den Stopp des ineffizienten 259-Millionen-Projekts.

 

Dr. Till Steffen, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen Bürgerschaftsfraktion, erklärt dazu: „In den Fahrplänen und Simulatoren mag eine rechnerische Fahrzeitersparnis rauskommen, auf der Straße ist die Realität eine andere. Wer die Strecke regelmäßig fährt, hat entweder die Qual der Wahl, weil gleich drei Busse auf einmal kommen oder er steht sich die Beine in den Bauch, weil kein Bus auftaucht. Die Fahrgäste haben weder einen planbaren Zeitgewinn noch mehr Komfort. Ist das den Baustellen-Ärger und die vielen Millionen an Steuergeldern wert? Wir sagen klar: Nein, und deshalb fordern wir den Stopp des ineffizienten 259-Millionen-Programms.“

Seit Bekanntgabe der Pläne kritisieren die Grünen die Buspläne des Senats. Mit der Fertigstellung der Metrobuslinie 5 bestätigen sich die Befürchtungen. Steffen weiter: „Der Senat hat viel Geld für ein Programm vergeudet, das kaum etwas bringt. Die Linie 5 fuhr schon vor dem Beschleunigungs-Baustellen-Marathon auf eigenen Spuren. Sie hätte auch allein durch konsequente Ampelvorrangschaltung optimiert werden können. Das hätte viel Geld gespart und jede Menge Ärger vermieden. Die Kreuzungsumbauten dienen in erster Linie dazu, für den Autoverkehr eine parallele Strecke zur A7 zu schaffen, da dort durch die Dauerbauarbeiten eine Dauer-Stop-and-Go droht. Kein Wunder, dass der ADAC sich über die Umbauten so freut. Dass der SPD-Senat selbst nicht von der Fortführung des Busprogramms überzeugt ist und es vorzeitig beenden möchte, kann man an den Haushaltsplänen sehen. Dort werden die Mittel runtergefahren, und für das nächste Ausbauziel ist kaum noch Geld eingeplant.“

Die Grünen warten derzeit auf die Antwort einer Schriftlichen Kleinen Anfrage, in der sie unter anderem nach der Anzahl der Zwischenhalte und Pulkbildungen zur Hauptverkehrszeit auf den Linien der Metrobusse 4 und 5 fragen.
Pressemitteilung Grüne Bürgerschaftsfraktion

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