Umweltbehörde vergibt Hamburger Preis für Grüne Bauten

Hamburgs Gründächer haben es in sich: Ob Gemüseernte, Gartentraum oder großartige Aussicht – alles ist möglich. Auf ihren Dächern gewinnt die Stadt Energie, bietet seltenen Insekten ein zuhause und verbessert ganz nebenbei das Mikroklima. Hamburg fördert die Begrünung von Dächern und Fassaden und hat in diesem Jahr zum zweiten Mal den Hamburger Preis für Grüne Bauten vergeben.

 

Unter den ersten Plätzen befinden sich der Dachgarten Frieda auf einem ehemaligen Bunker in Ottensen, die grüne Oase im zentralen Alt-Wandsbek, die Gründächer des Recyclinghofs Wilma-Witte-Stieg in Wandsbek und die gemeinschaftlich nutzbare Dachlandschaft Dock 71 in der HafenCity. Die Gewinnerprojekte sind auf der Ausstellung „EINFACH GRÜN – Greening the City“ ab heute zu sehen.

Auf einem ehemals grauen Bunker entstand in Ottensen der Dachgarten Frieda als ein Ort der Erholung und Begegnung. Für die Bewohnerinnen und Bewohner mitten im dichten Quartier ist er ein Garten im Freien, der zum sozialen Austausch einlädt und den sie gemeinschaftlich pflegen. Das Projekt ist beispielhaft für die Begrünung eines Bestandsgebäudes.

Industriehallen, Gewerbeflächen und großflächige Bürogebäude bestimmen große Teile unserer Stadt. Der öffentliche Recyclinghof Wilma-Witte-Stieg in Wandsbek wird in diesem Kontext als ein Projekt mit Vorbildcharakter für die Begrünung von großen Dachflächen ausgezeichnet. Der Recyclinghof ist aus funktionalen Gründen nahezu vollständig versiegelt. Auf allen Holz-Neubauten und der Industriehalle befindet sich eine großflächige Dachbegrünung. Sie reguliert den Abfluss von Regenwasser und verbessert die mikroklimatischen Bedingungen. Teile der Dachbegrünung wurden zudem mit einer Photovoltaikanlage kombiniert.

Auch die Grüne Oase im zentralen Alt-Wandsbek befindet sich auf alten Bestandsgebäuden, wie einer Autoreparaturhalle von 1925. Eine Zisterne unter dem Hof speichert Regenwasser, mit dem wiederum Pflanzen gegossen werden. So wird Regenwasser wieder in den natürlichen Wasserkreislauf zurückgeführt. Die Pflanzenvielfalt vor Ort bietet Lebensraum für eine Vielzahl an Insekten.

Die Dachlandschaft Dock 71 in der HafenCity ist ein herausragendes Beispiel für eine gemeinschaftliche Nutzung von Dachflächen. Die unterschiedlichen Dachebenen, Hochbeete und zahlreichen Nischen sind barrierefrei zugänglich. Transparente Wände bieten den vor Ort notwendigen Windschutz und eine abwechslungsreiche Bepflanzung mit Stauden, Gräsern und Gehölzen macht Freude. Eine Außenküche in einem ausrangierten Seecontainer dient der Baugemeinschaft als Angebot für gemeinsame Freizeitgestaltung und fördert den Austausch und das soziale Miteinander.

Weitere Auszeichnungen gingen an den Stadtgarten Rothenburgsort, die Retentionsdachbegrünungen auf den Wohnungen der SAGA am Weißenberge in Ohlsdorf und den über Fahrrädern schwebenden Gründachteppich in Hoheluft.

Am Hamburger Preis für Grüne Bauten 2022 haben sich 24 Projekte aus Hamburg und Umgebung beteiligt. Die insgesamt sieben prämierten Dächer werden ab dem 15. September als Teil der Ausstellung „EINFACH GRÜN – Greening the City“ im AIT-ArchitekturSalon, Bei den Mühren 70, 20457 Hamburg-Altstadt gezeigt.

Öffnungszeiten: Mo – Mi, Fr 10 – 18 Uhr / Do 10 – 20 Uhr (16. – 18.9.2022: 10 – 20 Uhr). Die Ausstellung läuft bis zum 23. Dezember 2022.

Weitere Informationen zur Ausstellung und dem begleitenden Programm finden sich unter einfach-gruen.ait-architektursalon.de. Der Eintritt ist frei.

Erstmalig finden vom 16. – 18. September die Hamburger Dachtage statt – eine Veranstaltungsreihe auf und über Hamburgs Dächer. Weitere Infos unter hamburgerdachtage.de.

Der Hamburger Preis für Grüne Bauten wird von der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft in Kooperation mit dem Deutschen Architekturmuseum Frankfurt und dem AIT-ArchitekturSalon Hamburg ausgelobt. Weitere Partner sind der Bund Deutscher Architektinnen und Architekten BDA der Freien und Hansestadt e.V.; Fachverband Garten-, Landschaft- und Sportplatzbau Hamburg e. V., Bund Deutscher Landschaftsarchitekten bdla Landesverband Hamburg e.V. und die Hamburgische Architektenkammer.

Hintergrund Gründachförderung

Seit 2015 fördert die Umweltbehörde die freiwillige Begrünung von Dächern und Fassaden. In der aktuellen Förderperiode stehen dreieinhalb Millionen Euro zur Verfügung. Pro Dach- oder Fassadenbegrünung gibt es Zuschüsse für Privatpersonen und Unternehmen von 30 bis maximal 50 Prozent der Herstellungskosten. Gefördert werden Gebäudebegrünungen von Wohn- und Nichtwohngebäuden, die freiwillig durchgeführt werden und nicht aufgrund rechtlicher Regelungen erforderlich sind. Die Hamburgische Investitions- und Förderbank berät bei allen Fragen zur Förderung und begleitet beim Antragsverfahren Tel. 040-248 46-345, Mo-Do 08-16:00, Fr 08-14:00 www.ifbhh.de/foerderprogramm/hamburger-gruendachfoerderung.

Weitere Infos unter www.hamburg.de/gruendach

Pressemitteilung der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA)

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