Umweltfreundliche Stadtbahn ade?

BUND kritisiert jüngste Äußerung von Olaf Scholz zur Zukunft der Stadtbahn
Spitzenkandidat Olaf Scholz rückt immer deutlicher von den Plänen zur Einführung einer Stadtbahn in Hamburg ab und schlägt damit gewichtige verkehrs- und umweltpolitische Argumente in den Wind. Die Stadtbahn wird nicht nur von Verkehrsplanern als wichtige Ergänzung eines modernen Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in Hamburg angesehen, sie wäre auch ein Beitrag zum Erreichen der Klimaschutzziele der Hansestadt. Stadtteile wie Steilshoop warten schon Jahrzehnte auf eine leistungsfähige Anbindung an den schienengebundenen Nahverkehr und die Transportleistung von Buslinien stößt an ihre Grenzen. Daher geht aus Sicht des BUND kein Weg an der Einführung der Stadtbahn vorbei, wenn Mobilität in Hamburg zukünftig effizient und umweltfreundlich organisiert werden soll.

„Die Experten der Hochbahn halten die Stadtbahn für unabdingbar, Paris und Madrid machen es erfolgreich vor und selbst die Handelskammer Hamburg begrüßt grundsätzlich die Einführung dieses Verkehrssystems. Olaf Scholz und die SPD Hamburg sind dabei, einen entscheidenden Quantensprung in der Verkehrspolitik Hamburgs zu blockieren und verkennen damit völlig die Herausforderung einer modernen Stadtmobilität“, so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.
Noch im Wahlprogramm 2008 der SPD stand die „Wiederaufnahme der Planungen für ein Stadtbahn-Kernnetz“ an erster Stelle zum Thema Öffentlicher Personennahverkehr. Offenbar gelten diese Aussagen nun nicht mehr. „Verlässlichkeit sieht anders aus. Diese Drehung um180 Grad verwundert schon sehr. Olaf Scholz und die SPD müssen nun im Wahlkampf deutlich machen, wie die Alternativen zur Beseitigung der Verkehrsprobleme aussehen. Wir sind gespannt, ob da mehr als die üblichen Worthülsen kommen“, so Manfred Braasch.

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