Die morgen beginnende vorletzte Verhandlungsrunde (INC4) des UN-Plastikabkommens im kanadischen Ottawa kann zum internationalen Durchbruch gegen Plastikmüll werden. Lisa Panhuber, Expertin für Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschutz von Greenpeace, nimmt an den UN-Verhandlungen teil und appelliert an die anwesende Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne), sich weiterhin für eine drastische Reduktion der Kunststoffproduktion einzusetzen:
„Mit jedem Tag ohne starkes Plastikabkommen versinkt die Welt tiefer in Plastikmüll. Weiteres Taktieren und Verzögern kann sich der Planet nicht leisten. Diese Verhandlungen sind eine einzigartige Gelegenheit, um die Plastikflut zu stoppen. Statt Scheinlösungen, wie etwa chemisches Recycling, braucht es klare Vorgaben, die die weltweite Plastikproduktion bis 2040 um mindestens 75 Prozent reduzieren. Dazu gehören ein verbindlicher globaler Reduktionspfad, Mehrweg-Quoten für Verpackungen und Verbote für vermeidbare Einwegplastik-Produkte.
Umweltministerin Steffi Lemke muss sich in Kanada für eine verbindliche weltweite Reduktion der Plastikproduktion einsetzen. Zudem müssen sich die Staaten mit dem Abkommen verpflichten, von Einweg- auf Mehrwegverpackungen umzusteigen. Auch muss ein Finanzierungsmechanismus, der vor allem Abfallvermeidung und Wiederverwendung priorisiert, verankert werden. Nur wenn das Problem an der Quelle gestoppt wird, können die Staaten ihr Versprechen einlösen und unsere Gesundheit, Umwelt, Tiere und Klima schützen.”
Internet: www.greenpeace.de
Hinweis: Kurz vor dem Start der vierten Verhandlungsrunde hat Greenpeace eine in 19 Ländern durchgeführt Umfrage veröffentlicht. Das klare Ergebnis: Die überwältigende Mehrheit der gut 19.000 Befragten aus Ländern wie Deutschland, China und Indien wollen ein Ende der Plastikflut. 82 Prozent wünschen sich, dass weniger Plastik hergestellt wird, 90 Prozent fordern Mehrweglösungen statt Einwegverpackungen.
Pressemitteilung Greenpeace
Siehe auch: /80-prozent-wollen-weniger-plastikproduktion/