Greenpeace-Kommentar zu den künftigen CO2-Grenzwerten für Autobauer
Im Streit um ehrgeizigere CO2-Grenzwerte für die europäischen Autobauer hat sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gegen Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) durchgesetzt.
Schulze teilte heute mit, sie würde nun ebenfalls den EU-Kommissions-Vorschlag akzeptieren, wonach die Autobauer den durchschnittlichen CO2-Ausstoß ihrer Flotten bis 2030 um lediglich 30 Prozent gegenüber 2021 senken müssen. Bislang hatte die Umweltministerin wie auch das EU-Parlament deutlich mehr Ehrgeiz beim Klimaschutz gefordert. Es kommentiert Greenpeace-Verkehrsexperte Benjamin Stephan:
„Mit ihrer gestrigen Politik wiegen die Kanzlerin und die SPD-Spitze die Autohersteller in eine Sicherheit, die es längst nicht mehr gibt. Die Union blockiert systematisch schärfere Maßnahmen zum Klimaschutz, und Schulze und der SPD fehlen der Mut, dafür zu kämpfen. Die seit Jahren stagnierenden CO2-Zahlen aus dem Verkehr zeigen, dass die europäischen Hersteller sich vor ihrer Verantwortung im Klimaschutz drücken. Statt die Branche mit ehrgeizigen Grenzwerten endlich zu mehr Innovationen anzustacheln, wird sich der Rückstand gegenüber den neuen Anbietern sauberer Verkehrsformen nur noch weiter vergrößern.
Verbrennungsmotoren sind eine aussterbende Technik – je früher die Hersteller sich darauf einstellen, desto besser sind sie für die Zukunft gewappnet. Laschere EU-Grenzwerte schaden dem Klima und schwächen die Wettbewerbsposition europäischer Hersteller.“
Pressemitteilung Greenpeace