UnternehmensNatur – Erfolg für den Turmfalken

Um einen Beitrag für die städtische Artenvielfalt mitten in der Stadt zu leisten, nimmt der Sicherheitsventilhersteller Leser GmbH am Projekt UnternehmensNatur teil. Nach einer Beratung durch den NABU-Vogelexperten Marco Sommerfeld hängte die Firma Anfang 2017 auf ihrem Betriebsgelände Nistkästen für Vogelarten wie Turmfalke, Star, Mauersegler und Haussperling auf. Die Maßnahme zeigte schnell Erfolg: Ein Turmfalkenpaar ist bereits in einen Nistkasten eingezogen, hat erfolgreich gebrütet und zieht nun ihre Jungen auf.

 

Im Rahmen von UnternehmensNatur können sich Firmen derzeit kostenlos zur naturnahen Umgestaltung ihres Firmengeländes beraten lassen.

„Dieses Beispiel zeigt gut, dass Unternehmen beides können: Wirtschaftlich erfolgreich sein und etwas für den Naturschutz tun“, erklärt Alexander Porschke, Vorsitzender des NABU Hamburg. „Ich wünsche mir, dass noch mehr Unternehmen diesem Beispiel folgen. Bisher wurden in Hamburg über 30 Firmen im Rahmen des Projektes UnternehmensNatur beraten, von denen 20 bereits Maßnahmen umsetzen. Da geht bestimmt noch mehr!“, ist sich Porschke sicher.

Thomas Gellweiler, Geschäftsführer bei LESER GmbH & Co. KG, zeigt sich erfreut: „Wir freuen uns, dass das Turmfalkenpaar den erst im letzten Jahr aufgehängten Nistkasten schon angenommen und erfolgreich gebrütet hat. Nun können unsere Mitarbeiter/innen hier auf dem Firmengelände die Vögel bei der Aufzucht der Jungen beobachten.“

Tobias Knahl, Abteilungsleiter Industrie, Energie, Umwelt der Handelskammer Hamburg, sagt: „Mit der Teilnahme an UnternehmensNatur können unsere Mitgliedsunternehmen zum Erhalt der Artenvielfalt beitragen und sich als nachhaltige und naturbewusste Betriebe positionieren. Wir hoffen, dass dem Beispiel der Firma LESER noch viele Unternehmen folgen werden.“

Dr. Nina Klar, Referentin für Artenschutz in der Behörde für Umwelt und Energie (BUE), ergänzt: „Die LESER GmbH hat gezeigt, dass Firmen erfolgreich zum Artenschutz in der Stadt beitragen können. Die Flächen der Hamburger Unternehmen haben großes Potential, die Hamburger Artenvielfalt zu fördern.“

Marco Sommerfeld, Vogelschutzreferent des NABU Hamburg hatte das Unternehmen bezüglich geeigneter Nistkästen und Standorte beraten: „Mit der energetischen Sanierung des Gebäudebestands fallen derzeit in Hamburg flächendeckend Nischen und Hohlräume weg, die von Vögeln als Nistplatz genutzt werden können. Betriebliche Flächen bieten tolle Möglichkeiten, neuen Lebensraum für Tiere und Pflanzen entstehen zu lassen.“

Das Projekt UnternehmensNatur führt der NABU Hamburg gemeinsam mit der Handelskammer Hamburg und der Behörde für Umwelt und Energie (BUE) durch. Ziel ist es, gemeinsam mit engagierten Unternehmen einen Beitrag für die Steigerung der Biodiversität in der Stadt zu leisten und ein sichtbares positives Zeichen in der Öffentlichkeit zu setzen.
Im Rahmen einer Förderung durch die BUE ist derzeit die Erstberatung und die Erstellung eines UnternehmensNatur-Konzeptes für die Firmen kostenlos. Interessierte Unternehmen können sich direkt an den NABU Hamburg wenden. Ansprechpartnerin: Dr. Katharina Schmidt, Referentin für StadtNatur, Tel.: 040 / 69 70 89 34, Schmidt(ät)NABU-Hamburg.de. Weitere Infos gibt es unter www.NABU-Hamburg.de/unternehmensnatur.

Hintergrund zum Projekt UnternehmensNatur
Artenschwund und der Verlust der biologischen Vielfalt sind auch in Hamburg ernste Probleme. In der Stadt ist insbesondere die Vernetzung der vorhandenen Lebensräume von Bedeutung. Durch die Schaffung von zusätzlichen naturnahen Flächen entstehen ökologische Trittsteine. Diese vernetzen vorhandene Grünanlagen und Naturschutzgebiete und bieten damit vielen Arten bessere Lebensbedingungen. Betriebs- und Industriegelände sind in Hamburg aufgrund ihrer überdurchschnittlichen Flächengrößen dafür besonders geeignet. Durch das freiwillige Engagement von Unternehmen lassen sich hier ökologisch wertvolle Lebensräume schaffen. Davon profitieren Natur und Mensch. Mitarbeiter/innen können während der Pausen Natur vor dem Werkstor erleben oder sich im Rahmen von Aktionstagen selbst an der naturnahen Umgestaltung beteiligen. Nicht zuletzt kann das Unternehmen sich mit einer „grünen Visitenkarte“ präsentieren.

Pressemitteilung NABU HH

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