Unwetter: Klimafolgen werden immer bedrohlicher

Krüger: Effektive Natur- und Klimaschutzpolitik kann Klimafolgen abmildern
Im Winter standen weite Teile Niedersachsens lange Zeit unter Wasser, erst vor wenigen Tagen war die Hochwasserlage im Saarland dramatisch und nun drohen aufgrund der Wetterlage erneute Überschwemmungen im Süden Deutschlands. Nach Berechnungen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft sind von 22,4 Millionen Adressen in Deutschland mehr als 300.000 durch Hochwasser gefährdet.

 

Den Großteil der Schäden müssen Eigentümer selbst begleichen. Eine weitere Zunahme der Schäden um 90 Prozent bis 2040 ist prognostiziert. NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger erkennt ein Handlungsproblem:

„Voraussichtlich sind wieder viele Menschen betroffen, weil die Politik beim Natur- und Klimaschutz zögert. Bund und Länder geben teilweise mehr Geld für die Beseitigung der Flutschäden als für den Klimaschutz aus. Dabei wissen wir genau was zu tun ist: Die Natur braucht mehr Raum, um so vor Hochwasser zu schützen. Das hat gleichzeitig große Effekte für den natürlichen Klimaschutz. Lange geplante Initiativen wie das EU-Renaturierungsgesetz müssen dafür endlich umgesetzt werden. Nutzen Sie Ihre Stimme bei der Europawahl für mehr Klima- und Naturschutz.”

Hintergrund:

Die Flutschäden im Juli 2021 haben Deutschland einem Bericht des schweizerischen Analyse-Instituts Prognos zufolge rund 40,5 Milliarden Euro gekostet – nur bis zu 8,5 Milliarden Euro seien aber von Versicherungen übernommen worden, weitere Gelder stammen aus dem EU-Solidaritätsfond sowie aus privater Tasche
https://www.prognos.com/sites/default/files/2022-07/Prognos_KlimawandelfolgenDeutschland_Detailuntersuchung%20Flut_AP2_3b_.pdf

2021 haben Bund und Länder mehr Geld für die Beseitigung der Flutschäden im Juli 2021 als für den Klimaschutz ausgegeben. Laut einer Studie der Schweizerischen Rückversicherungs-Gesellschaft, werden „bis zum Jahr 2040 die wetterbedingten Katastrophenschäden in Deutschland um 90 Prozent zunehmen
https://www.fr.de/wirtschaft/klimawandel-kosten-schaeden-ahrtal-versicherungen-steuern-umwelt-oekonomie-studie-deutschland-zr-92191904.html

Der Gesamtverband der Versicherer warnt man vor kommenden Schäden und fordert verstärkte Klimamaßnahmen. „Ohne ein erhöhtes Tempo im Kampf gegen den Klimawandel wird die globale Wirtschaft bis 2050 rund 10 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts verlieren“
https://www.fr.de/wirtschaft/klimawandel-kosten-schaeden-ahrtal-versicherungen-steuern-umwelt-oekonomie-studie-deutschland-zr-92191904.html

Im vergangenen Jahr sorgten Hagel, Stürme und Starkregen für Versicherungsschäden in Höhe von 5,7 Milliarden Euro – deutlich mehr als im Jahr zuvor. Die meisten Schäden entstanden in Bayern und in Hessen.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unwetter-versicherer-schaeden-milliarden-2023-100.html

Pressemitteilung NABU

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