Hapag-Lloyd setzt weiter auf klimaschädliches LNG / Dachverband verlangt mehr Investitionen in Nachhaltigkeit
Anlässlich der Hauptversammlung der Hapag-Lloyd AG am 3. Mai bemängeln der NABU und der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre die Trägheit des Konzerns im Hinblick auf Klimaschutz. Besonders ärgerlich ist die hohe Dividende von 63 Euro pro Aktie.
Das bedeutet, dass Hapag-Lloyd 65 Prozent des Gewinnes des Rekordjahres 2023 als Dividende auszahlt, anstatt das Unternehmen auf einen ökologisch nachhaltigeren und damit auch ökonomisch zukunftssicheren Weg zu steuern. Ein Umdenken ist hier unbedingt nötig, wenn die Hapag-Lloyd AG ihre Klimaziele ernst meint.
Leif Miller, NABU-Bundesgeschäftsführer: „Es stößt bitter auf, dass Hapag-Lloyd weiterhin nur auf fossile Energie wie etwa LNG setzt. Während andere große Containerreedereien zunehmend Richtung E-Fuels gehen, hat Hapag-Lloyd diesen Schritt bisher verpasst. LNG wird nicht der Weg zur Klimaneutralität in der Schifffahrt sein. Hapag-Lloyd hat es versäumt, sich in diesem Bereich klimafreundlich aufzustellen. Darüber können auch die lobenswerten Entwicklungen bei der Effizienz der Schiffe nicht hinwegtrösten.“
Markus Dufner, Geschäftsführer des Dachverbands, fordert von Hapag-Lloyd Veränderungen in der Nachhaltigkeitsstrategie: „Gerade jetzt, da die Gewinne noch einmal erhöht werden konnten, sollte mehr in die Flotte investiert werden. Eine Investition von nur 600 bis 700 Millionen Euro sind angesichts der astronomischen Gewinne im Geschäftsjahr 2022 viel zu wenig. So ist das Klima-Engagement von Hapag-Lloyd leider unglaubwürdig.“
NABU und Dachverband werden an der in diesem Jahr wieder in Präsenz abgehaltenen Hauptversammlung von Hapag-Lloyd in Hamburg teilnehmen. „Wir begrüßen die Entscheidung der Konzernleitung, nach Jahren virtueller Hauptversammlungen wieder den direkten Dialog mit den Aktionärinnen und Aktionäre zu suchen“, erklärte Dufner.
Pressemitteilung NABU