VCD fordert Bekenntnis zur Stärkung des Fußverkehrs

Ab heute tagt in Münster die Verkehrsministerkonferenz (VMK). Dort wird wieder viel über die so nötige Verkehrswende gesprochen. Der Fußverkehr wird in dieser Frage seit Jahren stiefmütterlich behandelt – zu Unrecht, denn das Gehen ist eine unterschätzte Mobilitätsform mit großem Potential. Der ökologische Verkehrsclub VCD hat nun ein Positionspapier zum Fußverkehr veröffentlicht und fordert konkrete Ergebnisse von der Verkehrsministerkonferenz.

Das Zufußgehen wird zu wenig gefördert. Dabei werden 22 Prozent aller Wege in Deutschland komplett zu Fuß zurückgelegt. Dazu kommen viel mehr Wege, bei denen das Zufußgehen essenziell ist, etwa beim Weg zur Bushaltestelle oder vom Parkplatz zum Ziel. Gerade die alltäglichste aller Mobilitätsformen aber wird nicht ausreichend gefördert, kritisiert Anika Meenken, Sprecherin für Radverkehr und Mobilitätsbildung des VCD: „Zufußgehen ist nachhaltig, hält gesund und ist die sozialste Form von Mobilität: Gerade für Kinder oder ältere Menschen ist die Möglichkeit, alltägliche Wege zu Fuß zu erledigen, eine wichtige Voraussetzung zur Teilnahme am gesellschaftlichen Leben.“

Dennoch behandele die Politik das Thema stiefmütterlich: Fußwege seien oft in schlechtem Zustand, zu schmal oder zugeparkt. Sicheres Queren von Straßen sei durch zu schnell fahrende Autos, zu kurze Ampelphasen und zu weit auseinanderliegende Übergänge oft kaum möglich. Zudem fehlten Straßengrün und Bänke zum Ausruhen. Meenken: „Es kann nicht sein, dass dieses Thema bislang immer wieder aufgeschoben wurde!“

Der VCD fordert konkrete Ergebnisse von der VMK und von Bundesverkehrsminister Wissing. „Es gibt für die Länder viele Möglichkeiten, den Fußverkehr attraktiver zu gestalten, etwa durch klare Vorgaben und durch Förderprogramme, die Planung, Errichtung, Instandhaltung und Instandsetzung fußgerechter Infrastruktur in den Kommunen unterstützen“, so Meenken. „Gleichzeitig muss der Bund endlich die versprochene nationale Fußverkehrsstrategie, ähnlich zum nationalen Radverkehrsplan vorlegen. Minister Wissing stemmt sich nicht nur gegen Tempolimits und andere Maßnahmen für den Klimaschutz; sogar das alltägliche Zufußgehen wird erschwert!“

Zum Hintergrund: In seinem Positionspapier „Zu Fuß gehen – Mobilität für Alle“ (unter www. vcd.org) zeigt der VCD auf, welche Potentiale der Fußverkehr hat und was es dafür jetzt auf Bundes- Landes- und kommunaler Ebene braucht.

Pressemitteilung VCD

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