Rekordjahr 2024 für Hamburger Volkshochschule: 9 Prozent Wachstum und fast 113.000 Teilnehmende
Die Hamburgerinnen und Hamburger lernen gern! Die Hamburger Volkshochschule (VHS) kann 2024 auf ein Rekordjahr zurückblicken: Mit 112.960 Teilnehmenden verzeichnet die VHS ein Wachstum von rund 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (2023: 103.211). Insgesamt wurden 9.325 Kurse mit 232.924 Unterrichtseinheiten durchgeführt. Optimistisch blickt die VHS ins neue Jahr und plant spannende, zusätzliche Projekte:
Grundbildung und Sprachförderung werden ausgebaut und im Sommer 2025 wird die modernisierte und erweiterte Ausstellung in der VHS-Gedenk- und Bildungsstätte „Israelitische Töchterschule“ eröffnet. Diese in der NS-Zeit letzte jüdische Schule in Hamburg soll insbesondere auch ein Lernort für ältere Schülerinnen und Schüler sein. Und um die politische Bildung weiter zu stärken, wird als Pilotprojekt das neue Kursformat „Hamburg debattiert“ eingeführt.
Schulsenatorin Ksenija Bekeris: „Noch nie haben so viele Menschen die Weiterbildungsangebote der Hamburger VHS für ihre persönliche und berufliche Weiterbildung genutzt. Rund 113.000 Hamburgerinnen und Hamburger haben 9.300 Kurse mit rund 233.000 Unterrichtseinheiten besucht. Hervorheben möchte ich auch die wichtige Rolle der Volkshochschule als Integrationsmotor in Hamburg mit ihren 717 Integrations- und Deutschkursen für 13.300 Teilnehmende. Der Bedarf hierfür ist nach wie vor hoch und deswegen muss das Angebot uneingeschränkt aufrecht erhalten bleiben.“
Uwe Grieger, Direktor der VHS: „Über den großen Zuspruch freuen wir uns sehr. Das gibt uns ordentlich Rückenwind für die anstehenden Herausforderungen. Die große Nachfrage unterstreicht den Bedarf und die Bedeutung des lebenslangen Lernens für unsere Gesellschaft, gerade in Zeiten vieler Veränderungen, steigendem Arbeits- und Fachkräftebedarf und gesellschaftlicher Herausforderungen. Dabei sind wir uns sicher: Die VHS ist nah dran – an den Menschen und den Themen unserer Zeit.“
Bei der Zahl der Teilnehmenden lagen im offenen, gebührenpflichtigen Programm die größten Zuwächse in den Bereichen „Kultur und Kreativität“, „Gesundheit“ sowie „Beruf und Digitales“. Diese Bildungsangebote werden von rund 1.500 Kursleitungen durchgeführt. Ab 2025 ist für die Kursleitungen abermals eine Erhöhung des Standardhonorars von vier Prozent geplant. Und für diejenigen, die mehr als 50 Prozent ihres Jahreseinkommens bei der VHS erzielen, wird die VHS ab 2025 zweckgebunden den halben Anteil der Sozialversicherungsbeiträge kompensieren.
Neue Projekte ab 2025
Geplante Projekte für 2025 sind unter anderem der Ausbau der Grundbildung und Sprachförderung sowie zur Demokratieförderung.
– Gemäß der im Dezember veröffentlichten OECD Studie PIAAC (Programm for the International Assessment of Adult Competencies) ist die Gruppe der gering literalisierten Menschen in Deutschland in den letzten zehn Jahren von 17 auf 20 Prozent gestiegen. Auch deswegen startet die VHS in diesem Jahr das große zusätzliche Grundbildungsprojekt „GrundVertrauen“ mit Informationsangeboten vor Ort, Beratung und eigenen Lernangeboten. Dafür stehen in den nächsten vier Jahren jährlich rund eine Viertelmillion Euro zur Verfügung. Die Mittel kommen von der Schulbehörde, der Sozialbehörde und dem Europäischen Sozialfonds.
– 2025 kann zudem das neue Projekt Sprachförderkurse für Mütter von Kita-Kindern starten. Ein ähnliches Programm führt die VHS bereits seit vielen Jahren erfolgreich an Grundschulen durch.
– Zur Demokratieförderung startet die VHS im Frühjahr außerdem erstmals „Hamburg debattiert“. Angelehnt an den in Hamburg gegründeten Wettbewerb „Jugend debattiert“ hat die VHS ein neues Format für die Erwachsenenbildung entwickelt. Das Angebot richtet sich an all diejenigen, die sich der Kraft des Arguments und der fairen Debatte widmen möchten.
– Im Wahljahr 2025 hat die VHS auch den Themenschwerpunkt Wahlen im Programm: Kurse wie „Nachrichten aktuell – Verstehen und Mitreden“ oder „Ich gehe wählen“ bieten sowohl Informationen als auch die Möglichkeit des Austauschs. Zudem können Kursteilnehmende in der sogenannten „Komplizen-Reihe“ den Hamburger Landeswahlleiter Oliver Rudolf treffen.
– Im Sommer wird die neue und erweiterte Ausstellung in der VHS-Gedenk- und Bildungsstätte „Israelitische Töchterschule“ mit einem mehrtägigen Programm eröffnet.
Investitionen für die Zukunft fruchten
Positiv wirken sich zudem die Investitionen in die Infrastruktur der VHS aus:
So wurde das Programm der Hamburger Volkshochschule erfolgreich digitalisiert. Im offenen, gebührenpflichtigen Programm der VHS finden aktuell rund 25 Prozent der Kurse online statt. Damit können z. B. auch Menschen mit Mobilitätseinschränkungen ortsunabhängig die Kursangebote der VHS nutzen.
Nach einem eigens für die VHS entwickelten Design-Konzept werden alle Kursräume bis Ende 2026 modernisiert. Dazu gehört eine einladende Umgebung mit lernförderlicher Akustik und angenehmen Lichtverhältnissen.
Ende 2028 wird zudem ein attraktiver, gut erreichbarer zusätzlicher Standort für die VHS im Herzen von Eimsbüttel eröffnet.
Wichtig bleibt die Eröffnung von Bildungschancen und Teilhabeperspektiven mit besonderen Programmen. Gute Ergebnisse erzielte die VHS bei den Grundbildungsprojekten. So nutzten 2024 mehr als 400 Personen die kostenlosen Lernangebote der „Selbstlernzentren“ in Quartieren wie Jenfeld und Rahlstedt. Dazu gehören IT-Kurse, Schwimmen für Erwachsene oder Fahrradfahren sowie die neuen Grundbildungsangebote.
Das Unterstützungsprojekt „VIVA!“ für geringqualifizierte Frauen mit Migrationsgeschichte hat beispielsweise im letzten Jahr mehr als 200 Frauen erreicht. Mit Bewerbungstrainings, Sprachkursen und individueller Beratung an den Standorten Billstedt, Osdorf/Lurup und Steilshoop finden diese Frauen einen beruflichen Einstieg.
Der Jahresumsatz war laut Wirtschaftsplan 2024 für 24,5 Millionen Euro geplant. Von diesen Ausgaben erwirtschaftet die Hamburger Volkshochschule über 60 Prozent selbst: 2024 werden Erlöse von bis zu 14,5 Millionen Euro erwartet. Die Schulbehörde bezuschusst die Volkshochschule Hamburg im Jahr 2024 zusätzlich mit bis zu 9,5 Millionen Euro. Die Hamburger Volkshochschule ist ein Landesbetrieb der Behörde für Schule und Berufsbildung und bietet Weiterbildung für Erwachsene an. Die VHS ist der größte Weiterbildungsanbieter in Hamburg. An rund 250 Lernorten und im Internet finden Kurse der Hamburger VHS statt.
Mehr Informationen zum Kursprogramm unter www.vhs-hamburg.de.
Pressemitteilung Behörde für Schule und Berufsbildung / Hamburger Volkshochschule