Vollhöfner Wald: Betretungsverbot wird aufgehoben

Im Herbst 2019 hatte die Oberste Forstbehörde für den Vollhöfner Wald in Altenwerder-West ein Betretungsverbot verhängt. Das Waldstück ist im Besitz der Hamburg Port Authority (HPA). In einem aktuellen Bescheid hat die Forstbehörde der HPA nun mitgeteilt, dass das Verbot aufgehoben ist. 

 

Der Vollhöfner Wald ist 42 Hektar groß und hat urwaldähnlich anmutende Baumbestände aus Birken und Weiden sowie geringeren Anteilen von Zitterpappeln und Roterlen. Der Wald war für einige Jahre zur Hafennutzung als Logistikfläche im Gespräch. Gegen die Abholzung und die Pläne zur Logistiknutzung hatte es Widerstand von Umweltverbänden und Naturschützern gegeben. Die Pläne für eine Hafennutzung werden nicht weiter verfolgt. Der Wald soll erhalten bleiben und als Naturschutzgebiet ausgewiesen werden

Jens Kerstan, Umweltsenator: „Es war eine gute und wichtige Verabredung, dass dieser schützenswerte Wald erhalten bleibt. Nachdem das Betretungsverbot nicht mehr gilt, kann das urige und verwunschene Waldstück in Altenwerder wieder erlebt und erkundet werden. Sobald geeignete Flächen für die Gewerbenutzung gefunden sind, können wir den Wald als zusätzliches Hamburger Naturschutzgebiet ausweisen.“

Im Koalitionsvertrag zwischen SPD und Grünen wurde zu der Fläche folgende Verabredung getroffen: „Die Koalitionspartner vereinbaren, dass die Flächen der Vollhöfner Weiden in Altenwerder-West nicht für eine Hafennutzung in Anspruch genommen werden. […] Sobald Flächen in entsprechender Größe im Bereich des Containerterminals Altenwerder oder an anderer Stelle für eine hafenwirtschaftliche Nutzung aktiviert wurden, werden die Flächen der Vollhöfner Weiden aus dem Hafengebiet herausgenommen und unter Naturschutz gestellt.

Pressemitteilung der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA)


Vollhöfner Wald: Naturparadies wieder öffentlich zugänglich

Der Besuch des Vollhöfner Waldes in Altenwerder ist ab sofort wieder möglich, wie Umweltsenator Jens Kerstan heute bekannt gab. Damit erfüllt der Senat den ersten Teil einer Vereinbarung aus dem Koalitionsvertrag von Grünen und SPD, nach der der Wald dauerhaft unter Naturschutz gestellt werden soll. Der Vollhöfner Wald hat sich auf einer seit rund 60 Jahren unberührten Fläche entwickelt und stellt den einzigen Urwald Hamburgs dar.

Dazu Dominik Lorenzen, Vorsitzender der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Der Ausgleich zwischen Ökologie und Ökonomie ist ein Grünes Leitmotiv. Dazu gehört, außergewöhnliche Naturräume zu erkennen und zu bewahren. Ich bin schon vor der Sperrung des Waldes bei einer Führung durch diesen Urwald gestapft und kann bestätigen, wie einzigartig er für unsere Großstadt ist. Flächen für die Hafenwirtschaft werden wir bedarfsgerecht und natursensibel weiterentwickeln.“

Dazu Ulrike Sparr, umweltpolitische Sprecherin der Grünen Fraktion: „Der Zaun kommt weg! Endlich kann der Vollhöfner Wald wieder erlebt und begangen werden, auch mit den beliebten naturkundlichen Führungen. Wie im Koalitionsvertrag vereinbart, ist mit der Öffnung der erste Schritt getan, den Wald endgültig als Naturschutzgebiet auszuweisen. Nun muss schnell eine Ersatzfläche für die HPA innerhalb des Hafenerweiterungsgebiets gefunden werden. Klar ist: Diese muss einen deutlich geringeren Naturwert als der Vollhöfener Wald aufweisen, damit das Ganze kein ökologisches Null-Summen-Spiel wird.“

Hintergrund: Im Koalitionsvertrag (https://beschluss.gruene-hamburg.de/2020/06/23/koalitionsvertrag-2020/) von Grünen und SPD wurde vereinbart, dass der Vollhöfner Wald nicht mehr für Hafenzwecke in Anspruch genommen wird. Sobald im Bereich des Containerterminals Altenwerder Ersatzflächen zur Verfügung stehen, soll der Vollhöfner Wald unter Naturschutz gestellt werden.

Pressemitteilung GRÜNE Bürgerschaftsfraktion

 

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