Wie in jedem Jahr ist es im Frühsommer an der Zeit, zur Wahl der Giftpflanze des Jahres aufzurufen und die Kandidaten vorzustellen. Pflanzen mit einer giftigen Wirkung auf Menschen und Tiere werden in vielen Gärten und Wohnungen als Zierpflanzen kultiviert, ohne Kenntnisse der besonderen Eigenschaften zu besitzen. Ziel dieser Aktion soll eine aktive Auseinandersetzung mit diesen Pflanzen sein.
Die „Giftpflanze des Jahres“ unterscheidet sich von der Vielzahl an Tieren, Pflanzen und Lebensräumen, die jährlich als „Natur des Jahres“ ausgerufen werden darin, dass die Pflanzen nicht unbedingt in ihrer Existenz gefährdet sind.
Wahl der 21. Giftpflanze des Jahres
Zum einundzwanzigsten Mal ruft der Botanische Sondergarten Wandsbek auf, sich an der Wahl zur Giftpflanze des Jahres zu beteiligen. Folgende Pflanzen stehen für das Jahr 2025 zur Wahl:
Kategorie: Ein- und zweijährige Pflanzen
Acker-Gauchheil – Anagallis arvensis – giftig + Weitere deutsche Namen: Roter Gauchheil, Hühnerdarm, Nebelpflanze, Weinbergsstern oder Wetterkraut Pflanzenfamilie: Myrsinengewächse (Myrsinoideae) giftige Pflanzenteile: gesamte Pflanze Heimat: Mittelmeergebiet Verwendung: Wildpflanze Verwechslungsgefahr: die Pflanze im nicht blühenden Zustand ähnelt der Vogelmiere (Stellaria media). Die Vogelmiere kann als Wildkraut in Speisen Verwendung finden.
Kategorie: Gehölze
Schneeball – Viburnum sp. – giftig + Pflanzenfamilie: Moschuskrautgewächse (Adoxaceae) giftige Pflanzenteile: gesamte Pflanze Heimat: Assam, Sumatra, Java Verwendung: Gartenpflanze
Kategorie: giftige Nahrungspflanzen
Cashew – Anacardium occidentale – giftig + Weitere deutsche Namen: Kaschubaum Pflanzenfamilie: Maulbeergewächse (Moraceae) giftige Pflanzenteile: gesamte Pflanze Heimat: Nordosten Brasiliens Verwendung: Zimmerpflanze (Foto oben)
Kategorie: Stauden
Pfingstrose – Paeonia sp. – giftig + Weitere deutsche Namen: Bauernrose, Päonien Pflanzenfamilie: Pfingstrosengewächse (Paeoniaceae) giftige Pflanzenteile: gesamte Pflanze Heimat: Nordamerika und Eurasien Verwendung: Zierpflanze im Garten, Schnittblume
Kategorie: Zimmer- und Kübelpflanzen
Gummibaum – Ficus elastica – giftig + Weitere deutsche Namen: Indischer Kautschukbaum Pflanzenfamilie: Maulbeergewächse (Moraceae) giftige Pflanzenteile: gesamte Pflanze Heimat: Assam, Sumatra, Java Verwendung: Zimmerpflanze
Ein besonderes Augenmerk soll auch auf Nahrungspflanzen gelegt werden, in denen Giftstoffe enthalten sind. Durch Reifeprozesse oder die richtige Zubereitung bzw. richtige (niedrige) Dosierung führen diese Giftstoffe beim Verzehr nicht unbedingt zu einer Vergiftung.
Die Abstimmung beginnt jetzt!
Auf der Homepage des Botanischen Sondergartens (www.hamburg.de/go/sondergarten-giftpflanze) werden die Pflanzen, die zur Auswahl stehen „Giftpflanze des Jahres 2025“ zu werden, vorgestellt. Von dort aus kann man sich direkt an der Abstimmung beteiligen.
Die fünf Kandidaten werden zudem im Gewächshaus des Sondergartens (Walddörferstraße 273, 22047 Hamburg-Wandsbek) ausgestellt.
Die Abstimmung endet am 15. Dezember 2024. Es soll bei dieser nicht um Schönheit oder Artenschutz gehen, sondern um das persönliche Bauchgefühl der Abstimmenden. Welche Pflanze weckt das Interesse der Pflanzenenthusiasten am meisten?
Es können auch Kandidaten für die Wahl der Giftpflanze des Jahres 2026 vorschlagen werden.
Das Ergebnis der Abstimmung wird am 16. Dezember 2024 bekannt gegeben.
Wahllokale in Naturhäusern und Schulklassen
Der Botanische Sondergarten bietet interessierten Naturinformationshäusern und Naturführerinnen und Naturführern die Möglichkeit, für ihre Besucherinnen und Besucher sowie Teilnehmenden einen Ordner mit Wahlunterlagen auszulegen. So kann auch außerhalb des Internets und des Sondergartens über die „Giftpflanze des Jahres 2025“ abgestimmt werden.
Pressemitteilung Bezirksamt Wandsbek