Fakten statt Mythen in der deutschen Waldpolitik
Die Ergebnisse der Bundeswaldinventur (BWI) zeigen es: Der Wald als grüne Lunge ist zunehmend in Gefahr. Die naturfernen und übernutzten Forstflächen sind zur Kohlenstoff-Quelle geworden. Dabei spielt unser Wald in den Klimaschutzplänen der Bundesregierung eine entscheidende Rolle, die er derzeit nicht mehr erfüllen kann.
Im Mai verurteilte das Oberverwaltungsgericht die Bundesregierung aufgrund unzureichender Klimaschutzmaßnahmen im Landnutzungssektor (LULUCF). Die neuen BWI-Daten erhöhen die Brisanz, denn sie zeigen, dass die Klimaberichterstattung der letzten fünf Jahre grob falsch war und rückwirkend korrigiert werden muss. Harz und Co. reißen damit ein riesiges Loch in die nationale Klimabilanz.
Einstürzende Brücken, überflutete Häuser, sterbende Wälder: Die Bürgerinnen und Bürger unseres Landes haben ein Recht darauf, dass die Bundesregierung die drängendsten Fragen unserer Zeit anpackt. Die Waldkrise fordert Konsequenzen. Gesunde Wälder sind auch für den Erhalt unserer Biodiversität, für die Anpassung an den Klimawandel, für die Erholung der Bevölkerung und für die Sicherung von Arbeitsplätzen in der Holzwirtschaft unverzichtbar.
Mit der dringend notwendigen Reform des Bundeswaldgesetzes, das derzeit in Ressortabstimmung ist, können die richtigen Leitplanken für einen Richtungswechsel gesetzt werden. Bisher wird Fortschritt allerdings blockiert – durch Teile der Großwaldbesitzenden und ihrer politischen Interessensvertreter:innen. Deshalb fordern sieben Umweltverbände von der Bundesregierung die Vorlage eines umfassenden Wald-Rettungsplans. Die Spitzenvertreter:innen und Expert:innen von BUND, DNR, DUH, Greenpeace NABU, Robin Wood und WWF fordern Bundeskanzler Scholz auf, den Wald zur Chefsache zu machen.
Pressemitteilung NABU