NABU ruft Bevölkerung im El Niño Jahr zu besonderer Vorsicht auf
Krüger: Warnhinweise beachten, Waldbrandursachen vermeiden / Naturnahe Laubmischwälder bestes Mittel, Waldbrandrisiko zu minimieren
Vor dem Hintergrund aktueller Waldbrände und zunehmender Trockenheit ruft der NABU die Bevölkerung zur Vorsicht auf. In der aktuellen Situation gelte es lokale Warnhinweise dringend zu beachten. Um keine Brände zu verursachen, tragen Waldbesucherinnen und -besucher auch selbst große Verantwortung und sollten sich an bestimmte Regeln halten: Lagerfeuer, Grillen, Zigarettenstummel und Rauchen im Wald sind zum Schutz von Mensch und Natur tabu. Autos sollten am besten nur auf vorgesehenen Parkplätzen abgestellt werden, nie auf Flächen mit leicht entzündbarem Untergrund.
NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger: “Die Waldbrandsaison in Deutschland und weltweit hat begonnen. Schwere Brände verursachen bereits große Schäden an Natur, Gesundheit und Forstwirtschaft. Nach einer niederschlagsreichen Atempause im Frühjahr steht dem Wald nun eine lange Phase mit Hitzestress und Trockenheit bevor. Meteorologen warnen, dass Klimaextreme durch das Klimaphänomen El Niño zusätzlich verstärkt werden können. Wir müssen also mit extremer Hitze, Dürre, Stürme und schweren Überschwemmungen auch bei uns rechnen. Umso größer ist die Verantwortung, die wir alle für den Wald tragen. Unsere Wälder müssen vor allem naturnäher und strukturreicher werden, um ihre Abwehrkräfte in diesen Zeiten zu stärken.”
NABU-Waldexperte Sven Selbert ergänzt: “Große Waldbrände sind ein Indikator für die fehlende Naturnähe der Wälder: Denn lokale Brände in Laubmischwäldern mit viel frischem Grün, geraten auch bei Trockenheit kaum außer Kontrolle. Ganz im Gegensatz zu monotonen Kiefernplantagen: Mit ihrem harzreichen Holz und Nadeln werden die bei Hitze und Trockenheit zu regelrechten Zunderkisten. Es können schwere Vollbrände entstehen, die ganze Ortschaften bedrohen. Die Wiederherstellung strukturreicher Wälder mit kühlem Klima und grüner Vegetation ist das Ziel. Starkes Totholz hilft uns dabei. Wie ein Schwamm speichert es große Mengen Wasser und wirkt Bränden entgegen.”
Pressemitteilung NABU