Wasserfilter verschlechtern Trinkwasserqualität

Viele Menschen scheuen sich davor, VZHH_logoLeitungswasser zu trinken. Sie befürchten, dass es Schadstoffe oder Bakterien enthält, und nutzen daher Wasserfilter. Doch statt das Trinkwasser gesünder und sauberer zu machen, verschlechtern viele Filtersysteme die sehr gute Qualität des Leitungswassers. Darauf weist die Verbraucherzentrale Hamburg anlässlich des Weltwassertages am 22. März hin.

“Viele Wasserfilter bieten einen Nährboden für Keime, wenn die Filterpatronen nicht regelmäßig gewechselt werden”, erklärt Umweltexperte Dirk Petersen von der Verbraucherzentrale Hamburg. Vor allem Filter mit Ionentauschern oder Membranen seien betroffen. Andere Filtermethoden, wie die Destillation reinigen das Wasser so gut, dass es zu wenig Nährstoffe enthält, was Mangelerscheinungen zur Folge haben kann. Calcium und Magnesium etwa sind wichtige Mineralien, die bestimmten Leiden entgegenwirken. Schadstoffe wie Nitrat, Chlor und Pestizide hingegen werden beispielsweise von Mikrofiltern nicht zurückgehalten. Andere Filtergeräte wiederum geben unerwünschte Stoffe wie Natrium, Chlorid und Silber ab.

“Vorsicht ist auch bei Geräten geboten, die das Leitungswasser harmonisieren, vitalisieren oder energetisieren sollen”, warnt Petersen. Die Verbesserung der Trinkwasserqualität durch solche Verfahren könne nicht belegt werden. Als Beweis für den angeblichen Erfolg würden oft Gutachten zweifelhafter, pseudowissenschaftlicher Quellen angeführt.

“Unser normales Trinkwasser aus der Leitung ist nicht nur ein sehr gesundes, sondern auch ein besonders günstiges Lebensmittel. Der Einsatz von Filtern lässt seinen Preis von weniger als 0,5 auf bis zu 16 Cent pro Liter hochschnellen”, sagt Petersen. Neben Verkeimung, Nährstoffmangel und der Freisetzung von Schadstoffen sei dies noch ein weiterer Grund, auf Wasserfilter zu verzichten.

Hinweis: Mehr über das Thema Wasser erfahren Interessierte bei dem kostenlosen Vortrag “Trinkwasser – eine klare Sache” am 28. März 2014 in der Verbraucherzentrale Hamburg:

Trinkwasser – eine klare Sache

Rund 110 Liter Trinkwasser verbraucht jeder Hamburger pro Tag. Kein Lebensmittel wird strenger kontrolliert und trotzdem meinen viele Menschen, dass es sinnvoller sei, Wasser in Flaschen zu kaufen. Wer neu in Hamburg ist und unsicher, was die Wasserqualität anbelangt oder einfach etwas mehr über sein Trinkwasser wissen möchten, sollte an dem kostenlosen Vortrag „Trinkwasser – eine klare Sache!“ in der Verbraucherzentrale Hamburg teilnehmen.

Interessierte erfahren  alles über die Herkunft und Qualität des Hamburger Trinkwassers. Besprochen werden Themen wie der Härtegrad des Wassers und seine Bedeutung sowie Blei im Leitungswasser. Informiert wird über verschiedene Wasserfiltersysteme, die am Markt erhältlich sind, und worauf beim Kauf von Wasser im Supermarkt zu achten ist. Dazu bekommen die Teilnehmer viele nützliche Tipps und können auch persönliche Fragen stellen.

Termin: Freitag, 28. März 2014, 16.30 bis 18.00 Uhr
Referenten: Dirk Petersen, Diplom-Ingenieur und Umweltberater, und Nathalie Rauba, Beraterin für Neu-Hamburger
Ort: Verbraucherzentrale Hamburg, Kirchenallee 22, Ecke Ernst-Merck-Straße
Kosten: unentgeltlich
Anmeldung: erforderlich unter www.vzhh.de oder Tel. (040) 24 832-108
Pressemitteilungen Verbraucherzentrale HH

Dieser Beitrag wurde unter Verbraucher / Datenschutz veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.