Greenpeace-Kommentar zu den UBA-Luftdaten für das Jahr 2017: Die Belastung durch Stickstoffdioxid (NO2) lag im vergangenen Jahr in etwa 70 deutschen Städten höher als erlaubt. Dies zeigen die heute veröffentlichten vorläufigen Jahreszahlen des Umweltbundesamts.
Trotz leicht gesunkener Werte, warnt UBA-Präsidentin Maria Krautzberger, nur durch Nachrüstungen am Motor von Diesel-Pkw würden die NO2-Werte schnell und dauerhaft sinken.
Es kommentiert Greenpeace-Verkehrsexperte Tobias Austrup: „Diese Zahlen sind der schriftliche Beweis, dass die Bundesregierung Millionen Städter weiter mit gefährlich schlechter Luft alleine lässt. Die Werte sind auch ein Auftrag: Die Bundesregierung muss Städten dabei helfen, künftig ohne schmutzige Diesel auszukommen. Sie muss Bürgermeistern mit der blauen Plakette ein wirksames Werkzeug geben, Dieselstinker aus der Stadt zu halten und Kommunen unterstützen, schnell saubere Verkehrsformen auszubauen.
Das nötige Geld für eine Verkehrswende weg vom Verbrennungsmotor verteilt die Bundesregierung bislang an der Zapfsäule. Mit gut sieben Milliarden Euro subventioniert der Staat heute Diesel und damit ausgerechnet die Ursache der Luftprobleme so vieler Städte.
Die Bundesregierung muss sich entscheiden, wen sie schützen will: Einkommensschwache Anwohner an Hauptstraßen oder die milliardenschweren deutschen Autokonzerne. Beides gleichzeitig kann nicht funktionieren.“
Pressemitteilung Greenpeace