… bei internationaler Klimafinanzierung machen
Germanwatch zur COP29: Reiche Länder mit großen Emissionen müssen Unterstützung für arme Länder deutlich erhöhen / Bundesregierung muss während der COP Haushalt anpassen, um Zusagen einzuhalten
Die diesjährige Weltklimakonferenz (COP29) vom 11. bis 22. November in Baku steht vor allem im Zeichen der Klimafinanzierung. Inmitten einer herausfordernden internationalen Lage – mit Kriegen und sich zuspitzenden Spannungen weltweit sowie einer US-Wahl, deren Ausgang auch für Klimaschutz und -finanzierung gravierende Folgen haben wird – muss sich die Staatengemeinschaft auf ein neues Klimafinanzierungsziel einigen, das nach 2025 gelten soll. Dies ist eine große Herausforderung, denn die Lücke zwischen den bisher gewährten 100 Milliarden US-Dollar pro Jahr und dem bei mehr als dem Zehnfachen liegenden Finanzierungsbedarf der armen Länder des Globalen Südens für Klimaschutz und -anpassung ist gewaltig. Allerdings könnte ein Teil des Aufwuchses durch die Reform von multilateralen Entwicklungsbanken wie der Weltbank sowie neue internationale Abgaben und die stärkere Nutzung von IWF-Sonderziehungsrechten aufgebracht werden.
”Das neue Klimafinanzierungsziel muss ein Quantensprung werden. Es geht mindestens um eine Verzehnfachung der bisherigen Gelder. Alles andere wird den enormen Bedarfen an Klimafinanzierung zum Einhalten des Pariser Klimaabkommens nicht gerecht”, betont David Ryfisch, Leiter des Bereichs Zukunftsfähige Finanzflüsse bei Germanwatch. Die zügig wachsende Schuldenkrise in großen Teilen des Globalen Südens verstärkt die Notwendigkeit, dass die gegenüber dem Klimawandel Verletzlichsten Zugang zu stark vergünstigten Mitteln bekommen, um die Klimakrise zu bewältigen.
Ryfisch: “Für die Anpassung an die Folgen der Klimakrise und den Umgang mit Schäden und Verlusten werden langfristig umfassende und faire Finanzhilfen benötigt. Es muss ein Klimafinanzierungsziel etabliert werden, das dem tatsächlichen Bedarf gerecht wird und das dann auch zuverlässig Jahr für Jahr erreicht wird. Etablierte Geber wie die EU oder die USA werden mit einem neuen Klimafinanzierungsziel mehr zahlen müssen. Deutschland muss den Bundeshaushalt während des Klimagipfels anpassen, damit die angekündigten Haushaltskürzungen ein positives Ergebnis nicht torpedieren. Aber auch neue Geber wie die durch fossile Energieträger reich gewordenen Golfstaaten und neuere Wirtschaftsmächte wie China müssen künftig deutliche Summen beitragen. Das verlangt schon allein das Verursacherprinzip.”
Mehr: https://www.germanwatch.org/de/91715
Pressemitteilung Germanwatch