Zusammen handeln. Einander stärken – Verbraucherzentrale Hamburg steht Verbraucherinnen und Verbrauchern zur Seite
Zum diesjährigen Weltverbrauchertag am 15. März machen die Verbraucherzentralen unter dem Motto „Zusammen handeln. Einander stärken“ auf die Rechte und Alltagsprobleme von Verbraucherinnen und Verbraucher aufmerksam. Hamburgerinnen und Hamburger bewegten in 2024 vielfältige Themen: Mogelpackungen im Supermarktregal, sogenannte China Shops im Internet, Negativzinsen auf dem Sparkonto oder steigende Energiepreise.
Die Verbraucherzentrale Hamburg steht Ratsuchenden mit Beratungen, Informationen und Vorträgen bei allen Fragen des privaten Konsums zur Seite und setzt sich für ihre Rechte gegenüber Unternehmen und dem Gesetzgeber ein.
„Ob versteckte Kosten, unseriöse Online-Shops oder untergeschobene Verträge – Verbraucherinnen und Verbraucher brauchen eine starke Stimme. Am Weltverbrauchertag erinnern wir daran: Nur gemeinsam können wir Missstände aufdecken, für faire Bedingungen sorgen und auch individuell helfen“, so Michael Knobloch, Vorstand der Verbraucherzentrale Hamburg.
Untergeschobene Telefonverträge
Im Jahr 2024 gingen erneut viele Beschwerden über untergeschobene Telefonverträge bei der Verbraucherzentrale Hamburg ein. Verbraucherinnen und Verbraucher beklagten sich darüber, von Telekommunikationsanbietern Auftragsbestätigungen samt Zahlungsaufforderungen über Produkte erhalten zu haben, die sich gar nicht bestellt hatten. Über 650 solcher Beschwerden erhielten die Hamburger Verbraucherschützer im fraglichen Zeitraum allein zu diesem Thema. In sehr vielen Fällen gelang es mit Unterstützung der Verbraucherzentrale die untergeschobenen Verträge ohne negative Folgen zu beenden. Zudem ging die Verbraucherzentrale Hamburg auch im Rahmen von Unterlassungsverfahren gegen besonders auffällige Anbieter vor.
BGH-Urteil gegen die Commerzbank
Ein großes Ärgernis für Verbraucherinnen und Verbraucher waren Negativzinsen, die verschiedene Banken und Sparkassen für Guthaben auf Sparkonten verlangten. Im Fall der Commerzbank klagte die Verbraucherzentrale Hamburg über mehrere Instanzen. Letztlich entschied im Februar 2025 der Bundesgerichtshof (BGH): Die Commerzbank darf zukünftig von Verbraucherinnen und Verbrauchern keine Entgelte für Guthaben auf den fraglichen Sparkonten mehr verlangen. Entsprechende Klauseln im Preis- und Leistungsverzeichnis der Commerzbank erklärte der BGH für unzulässig.
Beschwerden über China Shops
Die Verbraucherzentrale Hamburg erreichten im vergangenen Jahr Hunderte Beschwerden über sogenannte China Shops. Diese werben im Internet mit auffallend günstigen Preisen für Textilien, Haushaltswaren oder technischen Geräten. Die Online-Shops sind professionell aufgemacht, haben einen deutschsprachigen Namen, tragen zudem häufig mit .de die länderspezifische Top-Level-Domain für Deutschland, haben ihren Sitz aber häufig im Ausland. Immer wieder weisen die bestellten Waren erheblich Mängel auf. Ein Zurücksenden der Produkte ist oft nur unter hohen eigenen Kosten an eine Rücksendeadresse in Asien beispielsweise Hongkong möglich. Gibt es kein Impressum, sondern nur ein Kontaktformular, bleibt völlig unklar, mit wem der Kaufvertrag abgeschlossen wurde. Ein Widerrufen des Vertrags ist so praktisch unmöglich.
Die Verbraucherzentrale Hamburg hat eine umfangreiche Liste problematischer Online-Shops zusammengestellt, die Verbraucherinnen und Verbraucher meiden sollten. Über 62.000 Mal wurde die Seite im vergangenen Jahr aufgerufen.
Beratung Energierecht
Auch 2024 wandten sich Verbraucherinnen und Verbraucher mit energierechtlichen Problemen mit der Bitte um Hilfe an die Verbraucherzentrale Hamburg. Dabei ging es den Ratsuchenden um Strom- und Gasrechnungen, Preiserhöhungen, Nicht-Auszahlung von Guthaben oder Boni, Anbieterwechsel, untergeschobene Verträge, Zahlungsschwierigkeiten und Energiesperren. Seit Oktober 2022 bietet die Verbraucherzentrale in Kooperation mit beiden Hamburger Mietervereinen zudem eine kostenlose Beratung zur Energiekostenabrechnung für Mieterinnen und Mieter an. Über beide Themenbereiche fanden im Jahr 2024 nahezu 1.500 Beratungen statt. Zum Beratungsangebot der Verbraucherzentrale Hamburg: https://www.vzhh.de/beratung
Weltverbrauchertag
Der Weltverbrauchertag ist ein internationaler Aktionstag, an dem auf die Rechte und Bedürfnisse von Verbraucherinnen und Verbraucher aufmerksam gemacht wird. Er findet seit 1983 jährlich am 15. März statt. Die Verbraucherzentralen nutzen den Tag, um auf Missstände hinzuweisen und Verbraucherinnen und Verbrauchern Informationen und Hilfestellungen zu wechselnden Themen anzubieten.
Auf www.vzhh.de finden Ratsuchende Informationen zu vielfältigen Themen und können sich zu Beratungsangeboten und Vorträgen anmelden.
Pressemitteilung der Verbraucherzentrale Hamburg e.V.