Der BUND Hamburg begrüßt die Ankündigung der Hamburger Stadtreinigung (HSR) und von Umweltsenator Kerstan, die „Recyclingoffensive“ der Stadt gegenüber Haushalten und Vermietern durchzusetzen. Bereits jetzt gibt es die Pflicht, gesonderte Tonnen für Papier, Bioabfall und Wertstoffe aufzustellen.
Die Werbemaßnahmen der Stadt haben bei den Haus- und Wohnungseigentümern bislang aber nicht den gewünschten Erfolg gezeigt. „Hamburg gehört im bundesdeutschen Vergleich zu den Schlusslichtern bei der Recyclingquote. Daher war es überfällig, dass Stadtreinigung und Umweltbehörde nun Ernst machen. Notfalls ist ein Bußgeld angezeigt, wenn sich Hausbesitzer mit fadenscheinigen Argumenten weigern sollten, die Tonnen aufzustellen“, so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.
Die bereits 2009 gestartete Recyclingoffensive der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) und der HSR hatte zunächst auf Freiwilligkeit gesetzt, dann aber auch in dem 2011 geschlossenen Bündnis mit der Hamburger Wohnungswirtschaft und den Mieterorganisationen nur unverbindliche Zielzahlen für die Ausstellung der Recyclingtonnen vereinbart. Die beabsichtigten Sammelmengen wurden aber insbesondere bei den Wertstoffen und bei Altpapier nicht erreicht.
Trotz der nun erkennbaren Kehrtwende in der Abfallpolitik hat die Stadt einen ehrgeizigen Weg vor sich und darf keine Zeit mehr verlieren. So gibt das Kreislaufwirtschaftsgesetz vor, dass bis 2020 eine Recyclingquote von 65 Prozent erreicht werden muss. Aktuell liegt Hamburg in diesem Segment bei etwa 36 Prozent. „Die Reduzierung der Müllverbrennungskapazitäten durch das Abschalten der Müllverbrennungsanlage (MVA) Stellinger Moor und auch die Übernahme der MVA Borsigstraße in die öffentliche Hand sind abfallpolitisch die richtigen Schritte. Jetzt muss dringend die Recyclingquote erhöht werden und vor allem auch das Thema Müllvermeidung auf die Tagesordnung“, fordert Manfred Braasch.
Pressemitteilung BUND HH