Senat vergibt erstmalig „Hamburger Preis für gelungene Dachaufstockungen“
Senatorin Karen Pein und Oberbaudirektor Franz-Josef Höing haben heute den „NEU geDACHt Hamburger Preis für gelungene Dachaufstockungen 2024“ an Jan Trutz von Trutz von Stuckrad Penner Architekten überreicht. Mit dem erstmalig ausgeschriebenen Preis möchte die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen in Hamburg das Thema Aufstockung und Dachnutzung stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken.
Ergänzt wurde die Preisverleihung in der Freien Akademie der Künste durch ein Fachforum zum Thema Dachaufstockungen, an dem rund 100 Interessierte aus Verwaltung, Immobilien- und Architekturbranche teilnahmen.
Karen Pein, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen: „Mit ‚NEU geDACHt‘ zeichnen wir vorbildliche Dachaufstockungen in Hamburg aus, die zeigen, wie Hamburg auch in urbanen Stadtteilen weiteren Wohnraum schaffen kann: Durch das siegreiche Projekt aus Eimsbüttel sind 23 neue Wohnungen entstanden und das ganze Umfeld profitiert von der Aufwertung. Gleichzeitig dient es als Vorbild für Eigentümer und Architekten. Um das Thema voranzubringen, haben wir in den vergangenen Jahren die Rahmenbedingungen für Aufstockungen und damit die Anreize für Bauherren aktiv verbessert, etwa durch gezielte Wohnraumförderprogramme der Hamburgischen Investitions- und Förderbank IFB. Zudem sollen Dachgeschossausbauten zukünftig mit der Novelle der Hamburgischen Bauordnung genehmigungsfrei gestellt werden.“
Franz-Josef Höing, Oberbaudirektor: „Das breite Spektrum der Einreichungen zeigt, wie man in der bestehenden Stadt mit Dachaufstockungen nachverdichten kann. Besonders gelungen ist die zweigeschossige Aufstockung von Trutz von Stuckrad Penner Architekten in der Mehtfesselstraße/Ecke Lutterothstraße, die wir mit dem 1. Preis ausgezeichnet haben und die sich nahtlos in das historische Umfeld einfügt. Die Architekten haben dabei das denkmalgeschützte Gebäude im wahrsten Sinne des Wortes NEU geDACHt: Es ist möglich, sensibel im Bestand weiterzubauen, ein Stück Stadtreparatur zu betreiben und gleichzeitig etwas Neues zu schaffen.“
Ausgezeichnet mit dem 1. Preis wurde die zweigeschossige Aufstockung eines Wohngebäudes in der Mehtfesselstraße/Ecke Lutterothstraße in Eimsbüttel von Trutz von Stuckrad Penner Architekten PartGmbB. Das denkmalgeschützte Ensemble, das aus acht Einzelgebäuden besteht, war nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg nur mit einem Notdach wiederaufgebaut worden. Dieses wurde bei der Aufstockung ersetzt, dabei sind 23 neue Wohnungen entstanden. Das Preisgericht unter Vorsitz des Stuttgarter Architekten Professor Jörg Aldinger lobte, dass es den Architekten gelungen sei, „das Gebäude auf überzeugende Weise zu vervollständigen“. Auch die Verbindung von Alt und Neu sei klug gelöst: „Die großen Dachschindeln aus schwarzem Titanzink erinnern an die ursprüngliche Dacheindeckung aus Schiefer. Die neuen Materialien fügen sich optisch in das Bild des altehrwürdigen Gebäudes ein und sind dennoch als zeitgenössisch zu erkennen.“ Für diese gelungene Aufstockung erhält das Büro Trutz von Stuckrad Penner Architekten ein Preisgeld in Höhe von 7.500 Euro.
Mit einer lobenden Anerkennung und einem Preisgeld in Höhe von jeweils 1.500 Euro wurden die folgenden Architekturbüros ausgezeichnet:
APB. Schneider Andresen Pommée Architekten und Stadtplaner PartG mbB für die Dachaufstockung BLOOM + BRICKS in Winterhude (Krohnskamp 18-24/Poßmoorweg 1-5, Heidberg 1-9);
Kosmo PartG mbB Treeck + Hilpold Architekten für die geplante Dachaufstockung eines Wohn- und Geschäftshauses im Schanzenviertel (Bartelsstraße 37 + 39);
Sieckmann Walther Architekten für die Aufstockung eines denkmalgeschützten Wohngebäudes in Dulsberg (Alter Teichweg 7-9);
Urbane Architektur, Tom-Pierre Rautenberg für die Aufstockung eins Jugendstilwohngebäudes in Ottensen (Präsident-Krahn-Straße 12) sowie
Garbe Architekten für die geplante Aufstockung eines Wohn- und Geschäftshauses im Schanzenviertel (Bartelsstraße 10).
Hintergrund Wettbewerb „NEU geDACHt“
Mit dem ausgeschriebenen Preis „NEU geDACHt – Hamburger Preis für gelungene Dachaufstockungen 2024“ möchte die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen in Hamburg das Thema Aufstockung und Dachnutzung stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken. Eingeladen und berechtigt zur Teilnahme am Wettbewerb waren die federführenden Architektinnen und Architekten, die Bauherren oder Eigentümerinnen und Eigentümer. Eingereicht werden konnten Objekte, die innerhalb der letzten zehn Jahre (Stichtag 1. Januar 2014) auf dem Gebiet der Freien und Hansestadt Hamburg fertig gestellt wurden oder aktuell in Planung sind und für die Bauanfrage gestellt wurde oder eine Baugenehmigung vorliegt. Die eingereichten Objekte sollten mindestens eine zusätzliche Wohneinheit umfassen. Darüber hinaus waren weitere Nutzungen erlaubt. Es konnten sowohl gebaute als auch geplante Dachaufstockungen und Dachgeschossausbauten auf unterschiedlichen Gebäudetypen (Wohngebäude, Gewerbe-/Bürogebäude, Parkhäuser) eingereicht werden.
Weitere Informationen zum Wettbewerb unter: www.hamburg.de/neugedacht.
Pressemitteilung Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen