Die Bürgerschaft debattiert heute auf Antrag der Grünen über den Zustand der öffentlichen Grünanlagen und den Schutz der Artenvielfalt. Hamburg hat 2010 die Deklaration „Biologische Vielfalt in Kommunen“ unterzeichnet. Doch naturnahe Grünpflege findet wegen chronischer Unterfinanzierung nicht statt. Hier fordern die Grünen einen Kurswechsel.
Martin Bill, umweltpolitischer Sprecher der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Warme Worte, keine Taten – dieses bekannte Muster des SPD-Senats trifft auch auf die Grünpflege zu. Der Senat wird nicht müde zu betonen, wie wichtig ihm die grüne Lunge Hamburgs sei. Das ist unehrlich, denn die Grünpflege in Hamburg ist nach wie vor chronisch unterfinanziert.
Aus Geldmangel sorgen die Bezirke meist allenfalls für sichere Wege und Notpflege in Parks und Grünanlagen. Der Rotstift bestimmt den Alltag. Für Hamburgs Grünanlagen gibt es nur wenige und oft veraltete Pflegepläne, in denen der Schutz der Artenvielfalt kaum eine Rolle spielt.
Wir brauchen einen parteiübergreifenden Konsens, damit unsere Parks, Wälder und Straßenbäume gut gepflegt werden und nicht verkommen. Einmalige Finanzspritzen wie für den 100. Geburtstag des Stadtparks und des Volksparks sind nett, helfen aber langfristig nicht weiter. Wälder, Parks und Grünanlagen machen Hamburgs Freizeit- und Erholungswert aus. Wir müssen diese so pflegen, dass sie gleichzeitig einen wertvollen Rückzugsraum für Tiere und Pflanzen bieten und damit auch dem Naturschutz dienen.
Hintergrund
Hamburg hat 2010 die Deklaration „Biologische Vielfalt in Kommunen“ unterzeichnet. Um Pflanzen und Tieren in der Stadt mehr Raum zu geben, sind bei der Pflege des öffentlichen Grüns besondere Maßnahmen nötig – etwa der Verzicht auf Dünge- und Pflanzenschutzmittel. Durch eine naturnahe Bewirtschaftung der Flächen kann viel für die Entfaltung der Natur erreichen werden. Wildblumenwiesen, sparsam ausgelichtete Bäume und heimische Sorten bieten Tieren vielfältige Lebensräume. Die naturnahe Pflege ist dabei nicht nur positiv für die Entwicklung der Artenvielfalt, sondern kann auch den chronisch unterfinanzierten Bezirksämtern Kosten ersparen.
Pressemitteilung GRÜNE Bürgerschaftsfraktion