Zukunft für die ehemalige Schule Berne

Letter of Intent wurde unterzeichnet: Fritz-Schumacher-Gebäude in Berne soll denkmalgerecht saniert und als Stadtteil-, Sport- und Kulturzentrum genutzt werden

 

Am 21. Oktober unterzeichneten die an der Entwicklung der Schule Lienaustraße beteiligten Akteure aus dem Stadtteil – KuBiZ e. V. und tus BERNE – sowie fux eG zusammen mit Finanzsenator Andreas Dressel und Bezirksamtsleiter Thomas Ritzenhoff eine gemeinsame Absichtserklärung (Letter of Intent).

Damit verständigen sich die Akteure auf ein Konzept für die umfassende denkmalgerechte Sanierung und Wiederbelebung des denkmalgeschützten Fritz-Schumacher-Gebäudes und den umliegenden Flächen als Zentrum im Stadtteil. Das Konzept, das auch Ideen aus einer öffentlichen Dialogveranstaltung von Januar aufgreift, sieht künftig sowohl z.T. neue Sportanlagen als auch kulturelle Nutzungen mit Stadtteilbezug vor.

Finanzsenator und Verwaltungsratsvorsitzender Andreas Dressel: „Gemeinsam mit den Akteuren vor Ort ist ein Projekt entstanden, das für das ehemalige Schulgebäude eine faszinierende Nachnutzungsperspektive schafft. Mit der denkmalgerechten Sanierung dieses beeindruckenden Schumacher-Baus entstehen Räume für den Sport, die Kultur und den Stadtteil – und das alles in einer sozialen Erbbaurechtsgestaltung. Zusammen mit einer Wohnungsbau-Entwicklung auf den Nachbarflächen entsteht ein neues Zentrum in und für Berne. Damit das Projekt jetzt schnell in die Umsetzung geht, stellen wir 5,2 Mio. Euro aus dem neuen Wirtschaftsstabilisierungsprogramm zur Verfügung. Die Realisierung dieses neu entstehenden Quartiers wird auch einen in dieser Zeit wichtigen Konjunkturimpuls vor Ort entfalten.“

Bezirksamtsleiter Thomas Ritzenhoff: „Unser Anliegen als Bezirksamt ist es, dass das Potenzial der Fläche bestenfalls einen Mehrwert für den Stadtteil bietet. Wir sehen hier eine große Chance, mit einem erweiterten Angebot in den Bereichen Sport, Kultur und Soziales, ein lebendiges Berne zu fördern.“

Sacha Essayie und Renée Tribble, Vorstand der fux eG: „Die fux Genossenschaft freut sich dazu beizutragen, mit dem Projekt Schule Berne einen selbstverwalteten und Gemeinwohl orientierten Ort für Kultur, Bildung, Sport & Nachbarschaft zu schaffen. Im Verbund von Sport, Kultur, Bildung und Nachbarschaft blickt die ehemaligen Schule Berne einer neuen nachbarschaftlichen Zukunft entgegen.“

Hilke Mellin und Anne Dingkuhn, Vorstand KuBiZ e.V.: „KuBiZ freut sich mit der Unterzeichnung des LoI einen weiteren Schritt Richtung Realisierung unseres auf Gemeinwohl und Solidarität basierenden Konzeptes für das Projekt Schule Berne begehen zu können. Wir sehen in den gemeinsamen Schnittmengen mit allen Beteiligten ein tragbares Fundament für eine neue, positive und kreative Zukunft in der ehemaligen Schule und möchten diese mit dem kommenden Beteiligungs- und Organisierungsprozess zu einem selbstverwalteten inklusiven Ort für Bildung, Kultur und Nachbarschaft entwickeln.“

Hajo Pütjer, Vorstand tus BERNE: „Der tus BERNE e.V. freut sich, dass mit der hier vorliegenden Planung unser Sportzentrum im Stadtteil deutlich aufgewertet wird. Im ehemaligen Schulgebäude wird unsere Geschäftsstelle eine neue Heimat finden und in der dann frisch renovierten Sporthalle wird unser umfangreiches Sportangebot noch mehr Spaß machen! Besonders freuen wir uns auf die Umgestaltung der Flächen rund um unseren Kunstrasenplatz, unter anderem mit dem Neubau eines Sportgebäudes, in dem eine Sporthalle, ein Mehrzweckraum, ein Pokerraum und noch einige Überraschungen Platz finden werden!“

Hintergrund:

Mit dem Letter of Intent wurde die gemeinsame Weiterentwicklung des Projektes für Berne besiegelt. Dabei gilt: Alles steht noch am Anfang. Das Konzept wird in den nächsten Monaten durch die Unterzeichner*innen konkretisiert und soll schließlich in einem Erbbaurechtsvertrag mit der fux eG als Träger der Nutzungsgemeinschaft festgelegt werden. Hauptinhalte des vorliegenden Konzeptes sind:

Das Fritz-Schumacher Gebäude soll denkmalgerecht saniert werden
Die fux eG soll als Trägerin die Sanierung der Immobilie und die Sicherstellung des Gesamtbetriebs verantworten
Der tus BERBNE und KuBiZ wollen gemeinsam mit der fux eG und anderen Partnern ein Angebot für Berne schaffen, das für jeden etwas bereithält.
KuBiZ wird die Bewohnerinnen und Bewohner sowie weitere lokale Akteure in die Weiterentwicklung der Konzeption einbeziehen. Dafür werden in der Schule Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt.
Der tus BERNE soll ein neues Sportgebäude und Sport-Außenanlagen verantwortlich entwickeln und betreiben.
Eine neue Kita rundet das Konzept ab.
Gemeinsame Anstrengungen der Stadt und der Träger sollen die Finanzierung und Herstellung eines wirtschaftlichen Betriebs mit bezahlbaren Mieten sicherstellen.

Die Schule Lienaustraße wurde zwischen 1929 und 1930 nach den Plänen von Fritz Schumacher erbaut. Es handelt es sich um ein Spätwerk des berühmten Architekten und langjährigen Oberbaudirektors Hamburgs. Das Schulgebäude steht innerhalb der Gartenstadt Berne, der ersten Gartenstadt auf Hamburgischem Boden, und ist ausgesprochen gut erhalten. Der Schulbetrieb wurde im Jahr 2016 eingestellt. Seitdem steht das Schulgebäude leer; die Sporthalle wird weiterhin durch den tus BERNE genutzt. Die angestoßene Planung bietet nun die Chance, das Gebäude für die Öffentlichkeit zu öffnen und wieder zum Zentrum von Berne werden zu lassen.

Die Stadt Hamburg möchte den Standort weiterhin als zentralen Ort für das Gemeinwesen im Stadtteil erhalten. Neben der Nutzung des denkmalgeschützten Gebäudes für stadtteilbezogene Nutzungen, wie Sport und Kultur, bietet das angrenzende Schulgrundstück zudem Potenzial für den Wohnungsbau. Die steg Hamburg mbH wurde vom Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) damit beauftragt, das Entwicklungspotenzial des ehemaligen Schulgebäudes an der Lienaustraße in Verbindung mit den umliegenden Flächen zu prüfen.

Pressemitteilung der Finanzbehörde


Neues Konzept für Fritz-Schumacher-Gebäude: Innovatives Stadtteilprojekt für Berne

Nach intensiven Gesprächen der rot-grünen Koalition mit lokalen Akteuren aus Berne, dem Kultur- und Bildungszentrum e.V. (KuBiZ) und dem tus Berne, sowie dem zukünftigen Träger des Projektes, der Genossenschaft fux eG, wird die Zukunft der unter Denkmalschutz stehenden Schumacher-Schule Lienaustraße gesichert. Ein entsprechendes Konzept wurde Mittwochabend mit einem „Letter of Intent“ untermauert, der vom Finanzsenator, dem Bezirksamtsleiter und den beteiligten Akteuren unterzeichnet wurde. Damit wird nicht nur die Sanierung gesichert, sondern auch ein Stadtteilzentrum mit Sport-, Gesundheits-, Bildungs- und Kulturangeboten auf den Weg gebracht. Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen sehen in diesem innovativen Projekt eine gelungene Wiederbelebung des ehemals als Schule genutzten Gebäudes.

Dazu Olaf Duge, stadtentwicklungspolitischer Sprecher der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Es ist nicht immer leicht, alle Interessen unter einen Hut zu bekommen. Mit Blick auf das Konzept zur Sanierung und weiteren Nutzung des imposanten Schumacher-Gebäudes in Berne ist dies aber gelungen. Und das ist ein großer Erfolg, über den ich sehr froh bin. Wir können nicht nur die denkmalgeschützte Schule, die für viele Menschen in dem Stadtteil ein prägender Identifikationspunkt ist, auf Vordermann bringen und erhalten, sondern auch die Zukunft eines lebendigen Quartieres durch ein neues Kultur- und Bildungszentrum zusammen mit Gesundheitsangeboten und einer Sicherung der Sportangebote gestalten.“

Dazu Lars Pochnicht, Wahlkreisabgeordneter für Bramfeld und Farmsen-Berne der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Es freut mich, dass nach langen Diskussionen alle zueinander gefunden haben und dieses großartige Projekt für Berne gemeinsam umsetzen wollen. Die ehemalige Schule Berne soll ein Ort für alle Menschen aus unserem Stadtteil werden, mit einem Nutzungsmix aus Sport, Kultur, Gesundheit und Bildung. Der tus Berne erhält zudem eine dauerhaft gesicherte Nutzung im Erdgeschoss des ehemaligen Schulgebäudes. Damit ist für den Verein auch die Nutzung der Sporthalle in Zukunft dauerhaft garantiert. Wir werden dieses Projekt politisch und finanziell tatkräftig unterstützen, damit Berne ein neues, zukunftsfähiges Sport- und Kulturzentrum erhält, das auch Gesundheits- und Bildungsangeboten Raum gibt.“

Pressemitteilung der rot-grünen Koalition in der Bürgerschaft

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein, Alstertal / Berne veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.