Zukunft von Natur und Agrarraum

NABU informiert auf Grüner Woche zu aktuellen Themen und laufenden Projekten
Die Klimakrise gefährdet die Ernährungssicherheit in vielen Teilen der Erde. Ihre Auswirkungen verschärft bereits heute die Ernteausfälle mit Unwetterphänomenen wie Starkregen, Frost und extremen Trockenperioden. Der menschengemachte dramatische Rückgang der Biodiversität bedroht unsere Lebensgrundlagen. Wie wir für unsere Ernährungsversorgung auf eine intakte Natur angewiesen sind, macht der NABU bei der Internationalen Grünen Woche zum Thema.

NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger: „Für das, was wir auch künftig auf dem Teller haben wollen, benötigen wir eine leistungsfähige Natur, die uns ausreichend Wasser, fruchtbare Böden und bestäubende Insekten zur Verfügung stellt. Dafür brauchen wir politisches Handeln, dass sich an den Bedürfnissen von Tieren, Pflanzen, Böden und Landschaften orientiert – hier in Deutschland und weltweit.”

Die Internationale Grüne Woche nimmt der NABU daher zum Anlass, auf die Zusammenhänge zwischen Naturkrise, Klimakrise und Ernährungssicherheit aufmerksam zu machen. In den letzten Jahrzehnten hat die Politik mit ihren Vorgaben die Intensivierung der Landwirtschaft immer weiter vorangetrieben. Der übermäßige Einsatz von Düngemitteln und chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln, schwere Landmaschinen und intensive Bodenbearbeitung steigerte die Erträge deutlich – auf Kosten der Biodiversität. Mit der Umgestaltung der Agrarlandschaft wurden dabei ursprüngliche Lebensräume zerstört und die Landschaft zunehmend monotoner. Die fehlende Strukturvielfalt macht es heimischen Arten schwer, geeignete Lebens- und Rückzugsorte oder Nahrung zu finden.

Während in Deutschland der Fokus auf Alternativen zur konventionellen, intensiven Landwirtschaft liegt, ist die Gemengelage außerhalb Europas eine andere. Die Auswirkungen der Klimakrise verstärken die bereits heute schon schlechten Ernten in vielen afrikanischen Ländern. Die ohnehin stark ausgeprägte Armut wird dadurch weiter verschärft und der Druck auf natürliche Ressourcen wächst.

Das vom NABU unterstützte Projekt „AfriEvolve“ hilft in Tansania lokalen Landwirt*innen bei der Umstellung auf eine nachhaltige, an Klimakrisen angepasste Landwirtschaft (CSA – Climate Smart Agriculture). Dadurch werden Erträge gewährleistet und durch den Schutz natürlicher Ressourcen langfristig Lebensgrundlagen gesichert.

Krüger: “Climate Smart Agriculture ist kein Nice-to-have, sondern eher ein Must-have. Es ist eine Methode, um vor Ort ein gutes, nachhaltiges Nutzungskonzept zu entwickeln, das der Natur und den Bedürfnissen der Menschen entspricht und dazu beiträgt, die Landwirtschaft fit für die Gegenwart und Zukunft zu machen. Sie ist ein wichtiges Puzzleteil der grünen Transformation, die wir global brauchen.”

Um die Folgen der Klimakrise, den Erhalt der Biodiversität, NABU-Projekte im In- und Ausland und die Rolle von Naturschützer*innen geht es am Stand des NABU auf der diesjährigen Grünen Woche. Der Blick wandert dabei von Deutschland über Tansania bis nach Indonesien, mit unterschiedlichen Herausforderungen und Lösungsansätzen, mal spielerisch, mal ernst – vom Biodiversitäts-Wackelturm über ein spannendes Quiz bis zum erholsamen Waldbaden. Die NABU-Expertinnen und Experten am Stand 107 in Halle 7.2C freuen sich auf einen angeregten Austausch.

Pressemitteilung NABU

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